Die Düngesaison 2003/04 ist so gut wie abgeschlossen. Kurz vor der
nächsten Einlagerungsperiode verteuern sich die internationalen
Preise wieder.
Marktlage
Derzeit wird nur noch wenig Ware gehandelt. Nach der Qualitätsdüngung
bei Weizen und den Düngemaßnahmen nach dem Grünlandschnitt ist der
Bedarf der Landwirtschaft so gut wie gedeckt.
Nachdem die Preise für die Sickstoff-Komponenten Harnstoff
und Ammoniak im März/April spürbar nachgeben, zogen die
Kurse am Weltmarkt in den letzten Wochen wieder kräftig an.
Der Preisanstieg macht sich inzwischen auch am Endkundenmarkt bemerkbar.
Hintergrund des Preisanstiegs ist die stark wachsende Nachfrage
aus dem asiatischen und südamerikanischen Raum. Osteuropäische Ware
wird aufgrund des niedrigeren europäischen Preisniveaus verstärkt
an den internationalen Markt gebracht, so daß das Angebot
in der EU vergleichsweise klein ausfällt.
Die Preise an den internationalen Handelplätzen
haben in den letzten Wochen deutlich angezogen. Da der Kurs des
US-Dollars, auf dessen Basis internationale Düngemittelgeschäfte
abgeschlossen werden, derzeit wieder etwas schwächer notiert,
wirkt sich der Preisanstieg in Euro-Währung etwas geringer
aus.
Fakten
- Frühbezug startet am 01. Juli
Am 1. Juli beginnt das neue Düngewirtschaftsjahr 2004/05.
Von diesem Datum an bietet die Düngemittelindustrie N-Düngemittel
zu Frühbezugskonditionen an. Da aus der laufenden Saison nur noch
geringe Restbestände auf der Handelsstufe verfügbar
sind, wird ein großes Interesse an frühzeitigen Zukäufen
erwartet. Für die Monate Juli bis September 2004 wurden
daher seitens der Produzenten Mengenkontingentierungen angekündigt.
Der Handel wartet derzeit noch auf die Preislisten der Produzenten.
Hausse-Signal
- Weiterer Abbau von Produktionskapazitäten in der EU
Die Firma Kemira GrowHow AS hat angekündigt, in Kürze die
gesamte Düngemittelproduktion im dänischen Werk in Frederica
zu schließen. In Frederica werden Salpetersäure und NPK-Dünger
hergestellt. Nach meiner Einschätzung dürfte die knappere Marktversorgung
das Preisniveau weiter ansteigen lassen.
Hausse-Signal
Prognose
Hohe Energiepreise, teure Schiffsfrachten, eine wachsende Nachfrage
wie auch die Ankündigung der Schließung von Produktionsstätten in
der EU lassen die Preise auch in Deutschland steigen.