Virtuelles Wasser? Wie kann Wasser "virtuell"
und zudem ein Exportschlager sein? Das bedarf weiterer Erklärungen:
Als "virtuell" bezeichnen Wissenschaftler
jenes Wasser, das benötigt wird, um Lebensmittel herzustellen.
Virtuelles Wasser ist somit in allen Lebensmitteln versteckt.
Man trinkt es nicht und doch ist es Bestandteil aller Agrarprodukte.
Es ist das Wasser, das benötigt wird, um Nahrungsmittel
zu produzieren. Getreide, Gemüse, Fleisch - für
alle Produkte werden große Mengen Wasser während der Produktionszeit
benötigt.
Agrarische Produkte werden nicht nur am
heimischen Markt abgesetzt, sie werden auch exportiert.
Wasserarme und damit hinsichtlich der Wachstumsbedingungen
benachteiligte Länder importieren viele ihrer Lebensmittel
- und damit quasi das "virtuelle Wasser". Dadurch wird
die Wasserarmut in diesem Ländern kompensiert.
Mit den Warenstömen ziehen - so
die Sicht der Wissenschftler - auch Ströme mit
"virtuellem Wasser" um den Globus. Der globale
Wasserkreislauf spielt sich nicht nur in der Atmosphäre
ab. Auch Handelsabkommen wirken sich entscheidend auf ihn
aus, da der virtuelle Wasserstrom von den wasserreichen
zu den wasserarmen Ländern fließt.
Die Länder der Erde investieren ihre Wasser-Ressourcen
in steigendem Maße für die Produktion von Nahrungsmitteln,
die in den Export gehen. Der Anteil dieses "virtuellen Wassers"
an der gesamten Wasser-Nutzungsmenge liegt nach jüngsten
Abschätzungen inzwischen bei 15 Prozent. Das einspricht
einem Volumen von 1.200 Kubik-Kilometer virtuellem Wasser,
das international gehandelt wird.
Wissenschftler mahnen, Wasser als Ressource
in Zeiten der Globalisierung auch global zu betrachten.
Sie weisen darauf hin, daß sich die Handelspartner
stärker bewußt werden müßten, daß
sie Wasserprobleme auch in einem anderen Land auslösen können.
Quelle: Deutschlandfunk
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