Deutsche Landtechnikindustrie lebt vom Export
S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de  Stand: 09.03.2005


Die deutsche Landtechnikindustrie entwickelt sich immer mehr zu einer stark Export orientierten Wirtschaftsbranche.

Schwache Marktlage im Inland - Umsatzplus beim Export
Aufgrund des sehr dynamischen Ausfuhrgeschäfts konnte der Gesamtumsatz in 2004 gegenüber dem Vorjahr um 15,1 Prozent auf den Rekordwert von 4,53 Milliarden Euro gesteigert werden. Davon entfielen nach Informationen des Landvolks Niedersachsen aber nur 1,1 Milliarden Euro auf den Inlandsmarkt und 3,4 Milliarden auf das Auslandsgeschäft.

Die Exportquote stieg damit auf den bisherigen Höchstwert von 75,6 %. Bei den Traktoren machen die Ausfuhren sogar 83 % vom Gesamtumsatz der inländischen Hersteller aus. Bei den Landmaschinen sind es immerhin noch über 66 %. Begehrt waren deutsche Traktoren besonders in den Vereinigten Staaten. Hier betrug das Umsatzplus in 2004 über 45 %. Aber auch bei den Exporten in den EU-Mitgliedsstaten war immerhin noch ein Wachstum von 21 % festzustellen. Bei den Landmaschinen aus deutscher Produktion in benachbarte EU-Länder betrug das Exportplus 11 %. Begehrt waren deutsche Landmaschinen aber auch in Rußland und der Urkraine und in den Vereinigten Staaten. Allein in den USA konnte das Exportgeschäft um 30 % zulegen.

 

Schwache Nachfrage aufgrund der Einkommenslage der deutschen Landwirte
Die Ursachen für die Schwäche des deutschen Landtechnikmarktes führt die Branche auf die Einkommensrückgänge der Landwirte in den vergangenen Jahren zurück. Erst mit der Ernte 2003 und der deutlichen Erholung der Schweinepreise in 2004 konnte dieser Trend gestoppt werden.

Nach wie vor bewegen sich aber die Einkommen der Milchviehbetriebe, die die Mehrzahl der landwirtschaftlichen Betriebe hierzulande bilden, auf einem niedrigen Niveau. Besonders im Bereich der Erntetechnik beklagte die Branche ein schlechtes Neumaschinengeschäft, so blieb die Vermarktung von Mähdreschern um 15 % unter dem Vorjahresvolumen und auch die Verkäufe von Grünfuttererntemaschinen sanken um 10 %. Auch der Inlandsabsatz deutschter Traktoren ging in 2004 um mehr als 7 % zurück.

Für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres erwartet die Branche eine Zunahme der Auftragseingänge. Weiterhin positiv werden vor allem die Exportaussichten eingestuft. Dies gilt insbesondere für die neuen EU-Mitgliedsstaten, wo aufgrund kräftiger Einkommenszuwächse der dortigen Landwirte mit Investitionen in gebrauchte und neue Technik gerechnet wird.
 
 
 
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