Milch: 388 Mio. Euro Superabgaben in der EU-15
Stand: 09.11.2004


Für das Milchquotenjahr 2003/04 werden in der EU-15 nach noch vorläufigen Angaben 388 Mio. Euro Superabgaben für Überlieferungen von knapp 1,1 Mio. Tonnen Milch fällig. Im vorangegangenen Jahr hatten die Milchproduzenten 319 Mio. Euro Superabgaben zahlen müssen.

2003/04 zu viel Milch angeliefert
Auf die deutschen Milcherzeuger entfällt mit 131,8 Mio. Euro ein Drittel der Strafabgaben. Damit müssen sie – nach den italienischen Milchbauern, die 166,9 Mio. Euro zu zahlen haben – die höchsten Abgaben entrichten. In Italien ist es in absoluten Mengen wie auch relativ zu den höchsten Überlieferungen gekommen. Die Garantiemenge wurde um 468.500 Tonnen überzogen, das entspricht 4,6 Prozent der verfügbaren Quoten. Mit einer Überlieferung um 3,3 Prozent haben auch die österreichischen Erzeuger die erlaubten Mengen deutlich übertroffen. Zu Quotenüberschreitungen von weniger als einem Prozent kam es in Dänemark, den Niederlanden, Irland, Belgien, dem Vereinigten Königreich und Luxemburg.

Für Überlieferungen der Anlieferungsgarantiemengen werden insgesamt 384,03 Mio. Euro fällig, für die der Direktvermarktungsgarantiemengen ausschließlich in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich 4,06 Mio. Euro.

Einige Länder haben die zur Verfügung stehende nationale Quote nicht vollständig ausgenutzt; dazu zählen Frankreich, Schweden, Portugal, Spanien, Griechenland und Finnland. Insgesamt wurde eine Unterlieferung von 546.055 Tonnen registiert, der weitaus größte Anteil davon mit 356.026 Tonnen in Frankreich.

Strukturwandel setzt sich fort

Der Strukturwandel in der Milchviehhaltung hat sich weiter fortgesetzt.
In der EU-15 wurden im Quotenjahr 2003/04 noch etwa 528.700 Inhaber von Anlieferungsreferenzmengen registriert, 5,5 Prozent weniger als im Jahr vorher. Seit 1995/96 ist die Zahl der Lieferanten um 43 Prozent zurückgegangen.

Die durchschnittliche Referenzmenge je Lieferant lag im vergangenen Quotenjahr bei rund 220.000 Kilogramm Milch, das waren 79 Prozent mehr als 1995/96. Die größten Betriebe sind in Dänemark, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden anzutreffen, die kleinsten in Österreich. Auffallend ist, daß sich der Strukturwandel in allen EU-Mitgliedstaaten fortsetzt und damit die strukturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern erheblich bleiben.

Die stärksten Zunahmen der durchschnittlichen Betriebsgrößen und der stärkste Rückgang der Milcherzeuger waren in den vergangenen Jahren in Spanien, Portugal und Griechenland zu beobachten, wo sich die Lieferkontingente seit 1995/96 im Durchschnitt verdreifacht haben. In Italien haben sie sich im gleichen Zeitraum verdoppelt. Am langsamsten vollziehen sich die strukturellen Veränderungen in Frankreich und in Luxemburg.

Quelle:

Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP)
info@zmp.de

 
 
 

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