Für das Milchquotenjahr 2003/04 werden in der EU-15 nach noch vorläufigen
Angaben 388 Mio. Euro Superabgaben für Überlieferungen von
knapp 1,1 Mio. Tonnen Milch fällig. Im vorangegangenen Jahr
hatten die Milchproduzenten 319 Mio. Euro Superabgaben
zahlen müssen.
2003/04 zu viel Milch angeliefert
Auf die deutschen Milcherzeuger entfällt mit 131,8 Mio. Euro
ein Drittel der Strafabgaben. Damit müssen sie – nach den italienischen
Milchbauern, die 166,9 Mio. Euro zu zahlen haben – die
höchsten Abgaben entrichten. In Italien ist es in absoluten Mengen
wie auch relativ zu den höchsten Überlieferungen gekommen. Die Garantiemenge
wurde um 468.500 Tonnen überzogen, das entspricht 4,6 Prozent
der verfügbaren Quoten. Mit einer Überlieferung um 3,3 Prozent
haben auch die österreichischen Erzeuger die erlaubten Mengen deutlich
übertroffen. Zu Quotenüberschreitungen von weniger als einem Prozent
kam es in Dänemark, den Niederlanden, Irland, Belgien, dem Vereinigten
Königreich und Luxemburg.
Für Überlieferungen der Anlieferungsgarantiemengen werden insgesamt
384,03 Mio. Euro fällig, für die der Direktvermarktungsgarantiemengen
ausschließlich in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich
4,06 Mio. Euro.
Einige Länder haben die zur Verfügung stehende nationale Quote
nicht vollständig ausgenutzt; dazu zählen Frankreich, Schweden,
Portugal, Spanien, Griechenland und Finnland. Insgesamt wurde eine
Unterlieferung von 546.055 Tonnen registiert, der weitaus größte
Anteil davon mit 356.026 Tonnen in Frankreich.
Strukturwandel setzt sich fort
Der Strukturwandel in der Milchviehhaltung hat sich weiter fortgesetzt.
In der EU-15 wurden im Quotenjahr 2003/04 noch etwa 528.700 Inhaber
von Anlieferungsreferenzmengen registriert, 5,5 Prozent weniger
als im Jahr vorher. Seit 1995/96 ist die Zahl der Lieferanten um
43 Prozent zurückgegangen.
Die durchschnittliche Referenzmenge je Lieferant lag im vergangenen
Quotenjahr bei rund 220.000 Kilogramm Milch, das waren 79 Prozent
mehr als 1995/96. Die größten Betriebe sind in Dänemark, dem Vereinigten
Königreich und den Niederlanden anzutreffen, die kleinsten in Österreich.
Auffallend ist, daß sich der Strukturwandel in allen EU-Mitgliedstaaten
fortsetzt und damit die strukturellen Unterschiede zwischen den
einzelnen Ländern erheblich bleiben.
Die stärksten Zunahmen der durchschnittlichen Betriebsgrößen und
der stärkste Rückgang der Milcherzeuger waren in den vergangenen
Jahren in Spanien, Portugal und Griechenland zu beobachten, wo sich
die Lieferkontingente seit 1995/96 im Durchschnitt verdreifacht
haben. In Italien haben sie sich im gleichen Zeitraum verdoppelt.
Am langsamsten vollziehen sich die strukturellen Veränderungen in
Frankreich und in Luxemburg.
Quelle: |
Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse
der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP)
info@zmp.de
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