Ein knapperes Schlachtschweine-Angebot, ein reger Binnenmarkt-Absatz
und ein wachsendes Exportgeschäft - gute Voraussetzungen für
anziehende Kurse.
Marktlage
Die Marktaussichten am Schlachtschweine-Markt entwickeln sich zunehmend
freundlicher. An den Schlachtschweinemärkten konnten die Kurse
am heutigen Montag wieder leicht anziehen. Das etwas kleinere Angebot
an schlachtreifen Schweinen stößt auf eine lebhaftere
Nachfrage seitens der Schlachtunternehmen.
Noch immer werden "Hauspreise" diskutiert, die sich am
Markt jedoch nicht mehr durchsetzen lassen. Auch die großen
Schlachtunternehmen müssen "Zuschläge" auf ihre
sogenannten Hauspreise gewähren.
Auch in den anderen EU-Ländern ziehen die Kurse wieder an.
Der Absatz verläuft glatt und der flotte Export in Drittländer
entlastet den Binnenmarkt.
Die Nord-West-Notierung blieb
am heutigen Montag unverändert, nachdem der Preis am vergangenen
Donnerstag um 3 €-Cent anziehen konnte. Die Vereinigung
der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch in Nordwest- und
Ostdeutschland legte den mittleren Basispreis für den Zeitraum von
Montag, 25.10. bis Mittwoch, 27.10.2004 mit 1,48 €/kg SG rund
2 €-Cent über dem Durchschnitt der Vorwoche fest. Die
Preisspanne verbesserte sich mit 1,48-1,50 €/kg SG im unteren
Spannenbereich um 3 €-Cent und im oberen Spannenbereich um
1 €-Cent. Die genannten Preise sind Basispreise
für Schweine mit 56 % MFA, frei Schlachtstätte und beziehen
sich auf die sogenannte Euro-Referenzmaske.
Auch bei der Internet Schweinebörse
Nordwest AG am 20.10.2004 zogen die Schweinepreise an.
400 deutsche Schweine wurden zu einem Durchschnittspreis von
1,50 €/kg SG verkauft, nachdem in der Vorwoche nur 1,47 €/kg
realisierbar waren.
Die Notierungen in anderen EU-Ländern
konnten ihr Preisniveau nicht verteidigen und waren leicht rückläufig.
(Anmerkung: Bitte beachten Sie bei den Notierungen die unterschiedichen
Qualitäten und Spezifikationen).
Fakten
- Rußland hält Importstop gegenüber Brasilien
und China aufrecht
Rußland hat seit dem 21.09.2004 die Einfuhr von lebenden
Tieren, Fleisch (Rind, Schwein und auch Geflügel) sowie Fleischwaren
(Ausnahme: hitzebehandeltes Fleisch) aus Brasilien und China auf
unbestimmte Zeit verboten. Als Begündung wird die MKS Situation
in den beiden Ländern angeführt.
Rußland muß seinen Importbedarf folglich auf anderen
Märkten zukaufen. Auch am deutschen Markt kaufen die Russen
einen zunehmenden Anteil ihres Fehlbedarfs zu. Auch in diesem
Jahr ist die Import-Nachfrage aus Rußland umfangreich.
Im Jahr 2003 hat Rußland rund 534.000 t Schweinefleisch
importiert, darunter 313.000 aus Brasilien, 79.000 t aus
Polen, 44.000 t aus China sowie 20.000 t aus Dänemark
und 16.000 t aus Deutschland.
Hausse-Signal
Prognose
Die Exportgeschäfte in Richtung Osteuropa dürfte auch in den kommenden
Wochen für einen festen Trend und verbesserte Preise am Schlachtschweine-Markt
sorgen. Hinzu kommt, daß das Angebot aus den deutschen Ställen
vorerst niedriger ausfallen wird, da die Ställe mit schlachtreifen
Tieren in den letzten Wochen weitgehend geräumt wurden.
Nach meiner Einschätzung ist bereits im Laufe dieser Woche
mit weiteren Preisanhebungen zu rechnen, zumal für den Monat
November eine saisonale Nachfragebelebung nach Schweinefleisch zu
erwarten ist. Ich erwarte ein nochmaliges Plus von 2 bis 3 €-Cent.
In den nächsten Wochen dürfte der feste Preistrend anhalten
und für eine stabile Marktentwicklung sorgen.