Die närrischen Tage schmälern wie jedes Jahr die Umsätze.
Die Folge: Die Preise gingen bereits in dieser Woche leicht zurück.
Marktlage
Die Nachfrage am heimischen Markt stagniert derzeit bei leicht schwächeren
Preisen. Das Angebot am gesamten Getreidemarkt ist weiterhin relativ
knapp. In den Lägern der Erzeuger ruhen nur noch "Restposten"
aus der Getreiderente 2003.
Vor allem kleinere Partien, die folglich keine "Höchstpreise" erzielen
können, kommen jetzt noch an den Markt. Hinzu kommt, daß die Nachfrage
der Verarbeiter inzwischen etwas zurückgegangen ist. Auch die angebotene
Ware aus Interventionsbeständen wurde deutlich lustloser beboten.
Während der anstehenden Faschingstage erwarten Händler und Verarbeiter
einen geringeren Bedarf und somit rückläufige Umsätze. Die Preise
gingen daher bereits in dieser Woche leicht zurück.
Am internationalen Markt liegen die aktuellen Preise deutlich unter
den Preisniveau des EU-Gebietes. Das Dürrejahr 2003 mit seiner
erheblich schlechteren Ernte hat die EU-Preise enorm in die Höhe
getrieben, während am internationalen Markt die glabale, zwar
knappe, aber immer noch ausreichende Ernte den Preis bestimmt. Jetzt
weisen zudem die neuen Zahlen eine Ausweitung der Wintergetreide-Anbaufläche
in den USA aus. Die Folge der damit einhergehenden hheren Ernteerwartung
sind weiter nachgebende Kurse an den US-Marktplätzen.
Fakten
- US-Preise belasten die EU-Preisentwicklung
Die US-Marktplätze spiegeln derzeit eindeutig die Marktlage
in den USA wider. In seiner Prognose vom 10.02.2004 hat das US-Landwirtschaftsministerium
die weltweite Produktionsschätzung nochmals um 0,8 Mio.t
auf 717 Mio.t im Vergleich zum Vormonat zurückgenommen
und geht jetzt von einem noch stärkeren Abbau der Endbestände
auf nur noch 126 Mio.t aus.
in Mio. t
|
Produktion
|
Verbrauch
|
Endbestände
|
Welt
|
Haupt- exporteure
|
Welt
|
Welt
|
Haupt- exporteure
|
1999/00 |
585,9
|
226,7
|
591,6
|
170,1
|
51,9
|
2000/01 |
583,6
|
232,3
|
590,1
|
168,8
|
52,1
|
2001/02 |
580,9
|
205,2
|
585,5
|
198,1
|
44,6
|
2002/03 |
565,8
|
185,8
|
600,2
|
163,7
|
35,2
|
2003/04 Prognose vom: |
10.10.2003 |
549,5
|
215,1
|
584,4
|
130,2
|
34,2
|
12.11.2003
|
548,3
|
214,6
|
585,7
|
126,3
|
32,9
|
11.12.2003
|
550,5
|
215,1
|
588,1
|
127,9
|
35,1
|
12.01.2004
|
552,7
|
215,1
|
590,8
|
127,3
|
34,0
|
10.02.2004 |
551,8
|
215,8
|
591,4
|
126,0
|
33,5
|
Hauptexporteure: Argentinien,
Australien, EU, Kanada, USA
Quelle: USDA |
Die knappe weltweite Versorgungslage konnte jedoch nicht verhindern,
daß die Kurse in den USA und infolge auch an unseren Märkten
unter Druck geraten.
vorübergehendes Baisse-Signal
- Versorgungslage bleibt auch 2004/05 knapp
Nach den neuesten Zahlen zur Produktion und Marktversorgung
an den nationalen, europäischen und internationalen Märkten
zeichnet sich derzeit auch für 2004/05 eine äußerst
knappe und angespannte Versorgungslage ab. Trotz der Ausweitung
der Wintergetreide-Anbaufläche auf der Nordhalbkugel ist
derzeit zu erwarten, daß die weltweiten Endbestände
weiter schrumpfen werden. Damit dürfte das Problem knapper
Märkte auch die Preise in den kommenden Monaten auf hohem
Niveau halten.
Hausse-Signal
Prognose
Wer noch 2003er Ware vermarkten möchte, kann davon ausgehen, daß
das Angebot bis zum Anschluß an die kommende Ernte äußerst knapp
bleiben wird. Importe von der Südhalbkugel dürften kaum Entspannung
bringen.
Nach meiner Einschätzung werden die Preise bereits im März erneut
anziehen, da die Futtermittelwerke auf Anschlußlieferungen angewiesen
sind.
Mein Fazit: Geschäfte erst wieder ab Anfang März einplanen.