Eine feste Preistendenz an den internationalen Märkten und
die Aussichten auf einen umfangreichen Anschlußbedarf der
Mühlen und Mischfutterbetriebe haben dem Weizen einen guten
Start in das neue Kalenderjahr beschert.
Marktlage
Mit den Feiertagswochen ist der Getreidemarkt saisongemäß
in seinen "Winterschlaf" gefallen. In der laufenden Woche
rollt das Geschäft erst ganz allmählich wieder an. Die
Umsätze blieben bisher recht gering.
Daher hat sich die Marktlage - trotz der insgesamt günstigen
Rahmenbedingungen - kaum geändert. Die Preise am Kassamarkt
behaupteten ihr vorweihnachtliches Preisniveau. An den europäischen
Terminmärkten wirkte sich der Preisknick am US-Markt kurzzeitig
negativ aus. Inzwischen ziehen auch die internationalen Märkte
wieder leicht an.
Prognose
In der zweiten Januar-Hälfte dürfte sich der Markt leicht
beleben. Bereits ab Februar signalisieren die Verarbeiter einen
wieder erhöhten Anschlußbedarf. Ich erwarte bereits ab
der nächsten Woche eine deutliche Belebung des internationalen
Kassa- und Terminmarktes. Der schwache US-Dollar, verbilligt zudem
die Importe für die ärmeren, devisenschwachen Länder, so daß
die Nachfrage am Weltmarkt entsprechend lebhaft bleiben dürfte.
Gerüchten zufolge will China in größerem Umfang
Weizen unter anderem in den USA einkaufen. Auch an unsere heimischen
Märkten dürften von einer solchen Nachfrage preislich
profitieren. Sollten diese Geschäfte jedoch nicht zustande
kommen, dürfte der damit entstehende "Frust" bei
den Marktteilnehmern zu einem Ausstieg des Spekulationspotentials
an den Termiinmärkten führen. Dies könnte den Markt
zeitweilig unter Preisdruck bringen. Zudem müssen viele US-Farmer
im Februar noch ausstehende Steuern, Versicherungen usw. bezahlen,
so daß mehr Ware in den Verkauf kommt.
Fakt ist, daß die weltweite Versorgungslage zumindest bis
zur nächsten Ernte auf der Südhalbkugel knapp bleiben
dürfte. Die statistischen Anbauzahlen lassen zudem erwarten,
daß trotz einer wahrscheinlich höheren Ernte mit einem
weiteren Produktionsdefizit zu rechnen ist.