Schlachtschweine: Lichtstreif am Horizont
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 23.12.2003


Das Weihnachtsgeschäft hat in den letzten Tagen zu einer leichten Entspannung am Schlachtschweine-Markt geführt. Ist die Durststrecke vorüber?

Marktlage
Die Verbraucher haben den Weihnachtsbraten jetzt ganz oben auf den Einkaufslisten notiert. Damit lief die Fleischnachfrage in den letzten Tagen wieder etwas flotter. Vor allem Edelteile konnten saisonbedingt besser und teilweise zu etwas höheren Preisen abgesetzt werden.

Seitens der Produzenten wurden geringere Stückzahlen an den Markt gebracht, so daß das Angebot glatt aufgenommen wurde. Teilweise wurden Schlachtungen sogar vorgezogen - ein klares Signal dafür, daß der Markt wieder aufnahmenfähiger ist.

Die Nord-West-Notierung blieb am 22.12.2003 unverändert . Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch in Nordwest- und Ostdeutschland legte den mittleren Basispreis für den Zeitraum von Montag, 22.12. bis Mittwoch, 24.12.2003 mit 1,08 €/kg SG unverändert zum Durchschnitt der Vorwoche fest. Auch die Preisspanne blieb mit 1,08-1,10 €/kg SG unverändert. Die genannten Preise sind Basispreise für Schweine mit 56 % MFA, frei Schlachtstätte und beziehen sich auf die sogenannte Euro-Referenzmaske.

Die Notierungen in anderen EU-Ländern konnten sich ebenfalls stabilisieren. Lediglich in Dänemank geben die Auszahlungskurse nochmals leicht nach. Bitte beachten Sie bei den Notierungen wie auch bei der Grafik die unterschiedichen Qualitäten.

Preisanhebungen bewegen sich nach wie vor auf sehr niedrigen Niveaus oder werden noch gar nicht gewährt.

Prognose
Die Nachfrage übersteigt regional wieder leicht das Angebot. Eine nachhaltige Erholung der Preise ist dennoch nach meiner Einschätzung in den nächsten Tagen noch nicht in Sicht. Nach Weihnachten ist - entsprechend des saisonalen Verlaufs - mit rückläufigen Umsätzen zu rechnen. Dann fehlen dem Markt die für eine weitere Preiserholung nötigen Impulse. Dennoch wird nach meiner Einschätzung der Markt mit Beginn der ersten vollen Handelswoche 2004 weiter leicht anziehen.

Die Kühl- und Gefrierhäuser haben sich in den letzten Wochen mit preisgünstiger Ware gefüllt. Sobald der Markt im nächsten Jahr wieder anzieht, wird diese Ware in den Verkauf gebracht und folglich die Preiserholung bremsen. Spätestens für April/Mai 2004 wird mit steigenden Auszahlungspreisen gerechnet (Sommerhiltze 2003).
 
 
 

Vorhergehende Beiträge
02.12.2003    Katastophenstimmung am Schlachtschweine-Markt
26.11.2003    Fusionswelle in der Fleischbranche rollt weiter

 
 
 

 

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