Proteinfutter: Sojakurse geben nach
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 20.01.2003


Am Markt für Proteinfuttermittel hält der Abwärtstrend an. Im Verlauf der letzten Woche gaben die Kurse für alle Sojaprodukte weiter nach.

Marktlage

An den internationalen wie auch an unseren heimischen Märkten folgen die Kurse dem eingeschlagenen Abwärtstrend. Am Hamburger Markt lagen die Kurse für Februar-Geschäfte zuletzt bei 190 bis 195 €/t frei LKW Hamburg.

Rapsschrot konnte sich am Markt bisher behaupten. Mit Preisen von 127 bzw. 132 €/t an Hafenstandorten bzw. Binnenwasserplätzen geraten die Kurse bisher nur leicht unter Druck.

Fakten

  • Seit Monaten hält der Höhenflug des Euro-Kurses im Vergleich zum US-Dollar an (Devisenkurse). Am 16.01.2003 notierte der Kurs mit 1,05640 Euro je US-Dollar. Solange die derzeit anhaltend schwache Konjunktur in den USA keine deutlichen Wachstumsimpulse erhält, dürfte der Euro weiter an Stärke gewinnen.



    Baisse-Signal

  • Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in seiner Prognose vom 10.01.2003 mit einer weltweiten Sojabohnen-Ernte in Höhe von 190,89 Mio. t von einer weiteren Produktionsausdehnung für 2002/03 aus. Davon entfallen auf die USA 74,3 Mio. t (Vj: 78,7), Brasilien 49 Mio. t (43,5) und Argentinien 33,5 Mio. t (30,0).

    Entsprechend wurden auch die Zahlen für Sojaschrot angepaßt:

    Sojaschrot-Erzeugung und -Endbestände
    Wirt-
    schafts-
    jahr
    Welt
    USA
    Brasilien
    Argentinien
    Pro-
    duk-
    tion
    End-
    be-
    stände
    Pro-
    duk-
    tion
    End-
    be-
    stände
    Pro-
    duk-
    tion
    End-
    be-
    stände
    Pro-
    duk-
    tion
    End-
    be-
    stände
    2000/01
    116,6
    4,0
    35,7
    0,35
    18,0
    0,82
    13,7
    0,10
    2001/02
    124,8
    4,3
    36,7
    0,20
    19,4
    1,00
    16,2
    0,30
    2002/03 Prognosen vom:
    12.08.2002
    129,6
    4,6
    36,3
    0,23
    21,3
    1,23
    17,1
    0,40
    12.09.2002
    129,4
    4,6
    36,2
    0,23
    21,5
    1,18
    17,6
    0,40
    11.10.2002
    129,6
    4,5
    36,2
    0,23
    21,7
    1,19
    17,6
    0,30
    12.11.2002
    130,1
    4,6
    35,8
    0,23
    21,9
    1,22
    17,8
    0,30
    10.12.2002
    130,1
    4,6
    35,8
    0,23
    21,9
    1,22
    17,8
    0,30
    10.01.2003
    130,5
    4,7
    35,5
    0,23
    21,9
    1,27
    18,1
    0,35
    Quelle: USDA

Prognose
Die etwas höheren Produktions- und Endbestandszahlen des USDA haben den Markt zu einer Preiskorrektur veranlaßt. Nach meiner Meinung dürfte das Preistal inzwischen fast erreicht sein, so daß sich die Kurse vorerst auf dem niedrigeren Niveau stabilisiren könnten. Für die weitere Entwicklung sind die Prognosen für Brasilien und Argentinien ausschlaggebend.
 
 
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