Am Markt für Proteinfuttermittel hält der Abwärtstrend
an. Im Verlauf der letzten Woche gaben die Kurse für alle Sojaprodukte
weiter nach.
Marktlage
An den internationalen wie auch an unseren heimischen Märkten
folgen die Kurse dem eingeschlagenen Abwärtstrend. Am Hamburger
Markt lagen die Kurse für Februar-Geschäfte zuletzt bei
190 bis 195 €/t frei LKW Hamburg.
Rapsschrot konnte sich am Markt bisher behaupten. Mit Preisen von
127 bzw. 132 €/t an Hafenstandorten bzw. Binnenwasserplätzen
geraten die Kurse bisher nur leicht unter Druck.
Fakten
- Seit Monaten hält der Höhenflug des Euro-Kurses im
Vergleich zum US-Dollar an (Devisenkurse).
Am 16.01.2003 notierte der Kurs mit 1,05640 Euro je US-Dollar.
Solange die derzeit anhaltend schwache Konjunktur in den USA keine
deutlichen Wachstumsimpulse erhält, dürfte der Euro
weiter an Stärke gewinnen.
Baisse-Signal
- Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) geht
in seiner Prognose vom 10.01.2003 mit einer weltweiten Sojabohnen-Ernte
in Höhe von 190,89 Mio. t von einer weiteren Produktionsausdehnung
für 2002/03 aus. Davon entfallen auf die USA 74,3 Mio. t
(Vj: 78,7), Brasilien 49 Mio. t (43,5) und Argentinien
33,5 Mio. t (30,0).
Entsprechend wurden auch die Zahlen für Sojaschrot angepaßt:
Sojaschrot-Erzeugung und -Endbestände
|
Wirt-
schafts-
jahr |
Welt
|
USA
|
Brasilien
|
Argentinien
|
Pro-
duk-
tion
|
End-
be-
stände
|
Pro-
duk-
tion
|
End-
be-
stände
|
Pro-
duk-
tion
|
End-
be-
stände
|
Pro-
duk-
tion
|
End-
be-
stände
|
2000/01 |
116,6
|
4,0
|
35,7
|
0,35
|
18,0
|
0,82
|
13,7
|
0,10
|
2001/02 |
124,8
|
4,3
|
36,7
|
0,20
|
19,4
|
1,00
|
16,2
|
0,30
|
2002/03 Prognosen vom: |
12.08.2002 |
129,6
|
4,6
|
36,3
|
0,23
|
21,3
|
1,23
|
17,1
|
0,40
|
12.09.2002 |
129,4
|
4,6
|
36,2
|
0,23
|
21,5
|
1,18
|
17,6
|
0,40
|
11.10.2002 |
129,6
|
4,5
|
36,2
|
0,23
|
21,7
|
1,19
|
17,6
|
0,30
|
12.11.2002 |
130,1
|
4,6
|
35,8
|
0,23
|
21,9
|
1,22
|
17,8
|
0,30
|
10.12.2002 |
130,1
|
4,6
|
35,8
|
0,23
|
21,9
|
1,22
|
17,8
|
0,30
|
10.01.2003 |
130,5
|
4,7
|
35,5
|
0,23
|
21,9
|
1,27
|
18,1
|
0,35
|
Quelle: USDA |
Prognose
Die etwas höheren Produktions- und Endbestandszahlen des USDA
haben den Markt zu einer Preiskorrektur veranlaßt. Nach meiner
Meinung dürfte das Preistal inzwischen fast erreicht sein,
so daß sich die Kurse vorerst auf dem niedrigeren Niveau stabilisiren
könnten. Für die weitere Entwicklung sind die Prognosen
für Brasilien und Argentinien ausschlaggebend.
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