Am 28.11.2002 hieß es an dieser Stelle: "... Dennoch
erwarte ich, daß mit der näher rückenden Soja-Ernte in Südamerika
bereits in den Wintermonaten Preisdruck aufkommen könnte. ..."
Inzwischen geht die Nachfrage am Rapssaaten-Markt in den letzten
Vorweihnachtstagen stark zurück. In den USA brechen die Sojanotierungen
ein. Resultat: Die Preise an unseren heimischen Märkten bröckeln
langsam ab
Marktlage
Aufgrund der hohen Preise im EU-Binnenmarkt ist die Nachfrage der
Verarbeiter deutlich zurückgegangen. Folglich kam auch der
seit Wochen anhaltende Preisanstieg zum Stillstand. In den letzten
Tagen brachen die Sojakurse in den USA deutlich ein, da die Sojaölkurse
stark nachgaben. Der Preisrückgang wirkt sich inzwischen auch
am EU-Markt aus und läßt die Kurse fallen.
Der Markt reagierte mit deutlich steigenden Kursen. Auch in dieser
Woche konnten die Preise nochmals zulegen und liegen derzeit für
prompte Ware bei 280 €/t franko Hamburg. Spätere Termine können
Zuschläge bis 5 €/t für den Liefertermin Juni 2003 realisieren.
Termingeschäfte ex Ernte 2003 erzielen zwischenzeitlich 225-235 €/t.
An der Warenterminbörse MATIF,
Paris gaben die Kurse bis zum 18.12.2002 für den Februar 2003-Termin
auf 280,00 €/t nach und notierten somit rund 4 €/t
niedriger als im Durchschnitt der Vorwoche.
An der Warenterminbörse WCE
in Winnipeg/Kanada notierte der Januar 2003-Termin sogar nur noch
mit umgerechnet 260,48 €/t und damit fast 10 €/t
niedriger als in der Vorwoche.
Prognose
Erfahrungsgemäß geben die Preise bereits in der Vorweihnachtszeit
häufig nach. Der Markt fällt in einen "Winterschlaf",
aus dem er in der Regel erst Anfang Febrauar wieder erwacht.
Derzeit gelten nach wie vor die in dem Betrag "Raps:
Auf - zum Gipfel!" dargestellten Fakten.
Ich erwarte, daß die hohen Kurse für pflanzliche Öle
am Weltmarkt das Preisniveau des nur knapp verfügbaren Rapsöls
untermauern. Die Kurse in der EU dürften sich daher ab Mitte
Januar 2003 wieder stabilisieren. Stimulierende Impulse vom Weltmarkt
liefert derzeit vor allem der Ölmarkt. Die Aussichten für
das Exportegeschäft mit Rapssaaten und Raps-/Rüböl
sind durchaus positiv. Nach meiner Enschätzung dürfte
Raps mit wieder auflebenden Geschäft sein hohes Preisniveau
in der EU behaupten.