Bei der Produktion von Schaleneiern behauptet Deutschland den zweiten
Platz in der EU. Mit 890.000 t Eier erwirtschafteten die deutschen
Erzeuger 2001 einen Anteil von 16,8 % an der gesamten EU-Produktion
von 5,28 Mio. t, berichtet der Landvolk-Pressedienst nach
einer Analyse des Niedersächsischen Kompetenzzentrums Ernährungswirtschaft
(NieKE).
Den zweiten Rang erreichen auch die deutschen Putenhalter. Sie
produzierten in 2001 rund 340.000 t Fleisch und erreichten
damit einen Anteil von 18,3 % an der EU-Produktion von 1,86 Mio. t.
Im europäischen Mittelfeld bewegen sich immerhin die Hühnermäster.
Sie produzierten im vergangenen Jahr 480.000 t Hühnerfleisch
und erreichten in diesem Segment einen Produktionsanteil von 7,2 %
an der EU-Produktion. Insgesamt wurden in der EU rund 6,63 Mio. t
Hühnerfleisch erzeugt.
Obwohl die deutschen Erzeuger sowohl bei Eiern als auch bei Geflügelfleisch
ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sind ist, reicht das derzeitige
Produktionsvolumen nicht aus, um die inländische Nachfrage zu decken.
So erreichen die deutschen Produzenten bei Eiern nur noch einen
Selbstversorgungsgrad von 74,3 %, bei Hühnerfleisch sind es
66,8 % und bei Puten 60,6 %.
Bei Geflügelfleisch ist jedoch beispielsweise die Nachfrage der
Verbraucher seit Mitte der neunziger Jahre wesentlich schneller
gestiegen als die Erzeuger ihre Produktionskapazitäten ausweiten
konnten. In der Folge stiegen die deutschen Importe von 4.162 t
in 1996 auf 130.578 t in 2001.
Die veränderten Verzehrsgewohnheiten der Bundesbürger machen sich
auch in der Eierproduktion bemerkbar. Diese nahm zwischen 1990 und
2001 um 95.000 t ab, während der Pro-Kopf-Verbrauch im gleichen
Zeitraum um 12,6 % auf derzeit 222 Eier sank. Rein rechnerisch
ergibt sich daraus ein Produktionsdefizit von rund 4,7 Milliarden
Eiern, das durch Importe gedeckt werden muß.
Marktexperten gehen davon aus, daß sich der Selbstversorgungsgrad
und die Wettbewerbsposition der deutschen Erzeuger mit dem Ende
der Käfighaltung Ende 2006 sogar noch deutlich verschlechtern wird.
Denn anders als Deutschland sind andere EU-Länder nicht über die
von der EU-Richtlinie zum Schutz der Legehennen geforderten Standards
hinausgegangen.
Quelle: Landvolk-Pressedienst 39/02
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