Wetter und Prognosen bestimmen den Sojamarkt
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 17.07.2002


Das Wetter in den USA hat sich in den letzten Wochen zum dominierenden Marktfaktor am Sojamarkt entwickelt.

Inzwischen konnten anhaltende Niederschläge und kühlere Temperaturen im mittleren Westen der USA die Lage am Sojamarkt entspannen. Dennoch steigen die Preise für Sojaprodukte an den Kassa- und Terminmärkten in den USA weiter.

Der Grund: Die Hausse erhält ihre Nahrung durch die neueste Ernteschätzung des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) vom 11.07.2002. Das USDA geht jetzt davon aus, daß die Erntemenge an Sojabohnen mit 77,8 Mio. t rund 0,8 Mio. t geringer als im Vorjahr ausfällt.

Unbeirrt von der deutlich nach oben korrigierten Prognose für die nächste Ernte in Südamerika im Frühjahr 2003 stiegen die Preise in den letzten Tagen weiter an. Die brasilianische Ernte soll 47 Mio. t Sojabohnen (Vorjahr 43,5) betragen und für Argentinien wird die Ernte auf 30 Mio t (Vorjahr 29,5) geschätzt.

Am Hamburger Markt ist das Angebot an Sojaschrot derzeit gut ausreichend. Die Preise für Sojaschrot liegen um die 200 €/t frei LKW ab Hamburg.

Auch die Kursentwicklung am Markt für pflanzliche Öle hat entschiedenden Einfluß auf die Preisentwicklung. Nachdem sich in den letztenWochen auch die Kurse für Palmöl wieder leicht erholen konnten, zogen auch die Sojaölpreise wieder an und konnten inzwischen auch erste positive Signale für den Rapsöl-Markt aussenden.

Prognose
An den internationalen Märkten zeichnet sich bereits jetzt eine wachsende internationale Nachfrage ab. Günstige oder ungünstige Wettermeldungen dürften daher einen sehr starken Einfluß auf die weitere Preisentwicklung haben. Nach meiner Meinung dürften die Preise zunächst ein höheres Niveau behaupten.

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