Wettermärke prägen den Soja-Markt
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 19.06.2002


Derzeit wird der Sojamarkt - wie saisonal üblich - durch die sogenannten Wettermärkte in den USA geprägt. Nachdem sich die Notierungen für Sojabohnen, -schrot und -öl in Chicago noch in der der vergangenen Woche in einer Aufwärtsbewegung befanden, gaben die Kurse zu Beginn dieser Woche wieder deutlich nach. An den Kassamärkten konnten sich die niedrigeren Kurse bisher nur bedingt durchsetzen.

Die Nachfrage nach Importfuttermitteln konzentriert sich vorrangig auf den prompten Bedarf, da man auf weiter sdinkende Kurse hofft.. Ein ausreichendes Angebot steht nur vereinzelten Geschäftsabschlüssen gegenüber.

Am Hamburger Markt kostet Sojaschrot zur Zeit rund 200 €/t, spätere Termine notieren günstiger.

Fakten

  • Unsicherheiten über die zukünftigen Exportmöglichkeiten Argentiniens verstärkten die Schwankungen am Sojamarkt.
  • Die neueste Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums vom 12.06.2002 geht davon aus, daß die US-Landwirte erhebliche für den Maisanbau vorgesehene Flächen in Sojaflächen umgewidmet haben. Folglich wurde die Ernteerwartung zur Ernte 2002/03 deutlich nach oben korrigiert. Diese eher baisseträchtigen Zahlen hatten bisher jedoch nur bedingt Einfluß auf den Marktverlauf.

    Angaben in Mio.t
    Ölsaaten weltweit
    Sojabohnen weltweit
    Sojabohnen USA
    Produktion
    End-
    bestände
    Produktion
    End-
    bestände
    Produktion
    End-
    bestände
    1997/98
    286,97
    24,80
    158,07
    21,60
    73,18
    5,44
    1998/99
    294,13
    31,41
    158,83
    26,19
    74,60
    9,48
    1999/00
    298,63
    28,46
    159,90
    26,92
    72,22
    7,90
    2000/01
    313,45
    34,16
    175,10
    29,34
    75,06
    6,74
    2001/02
    323,87
    33,44
    183,84
    29,45
    78,67
    6,52

    2002/03: Prognose im

    Mai 2002
    331,00
     
     
     
    77,57
    6,94
    Juni 2002
    331,56
     
     
     
    78,11
    7,21
    Quelle: USDA
  • Der Kurs des US-Dollars führt seinem vor Wochen eingeschlagenen Schwächetrend fort. Entsprechend werden auf Dollar-Basis abgerechnete Importe wie z. B. Sojabohnen aus Sicht von Euroland preisgünstiger.

     

Prognose
Aufgrund der Wettermärkte sind auch in den nächsten Wochen kurzfristig starke Preisbewegungen möglich. Von der wirtschaftlichen Entwicklung Argentiniens und dem argentinischen Sojaexport sowie dem Witterungsverlauf in den USA wird in den nächsten Wochen der weitere Preisverlauf abhängen.

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