N-Dünger: Angebotsverknappung durch Antidumpingzölle?
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 10.12.2001

An den Düngemittelmärkten ist zwischenzeitlich winterliche Ruhe eingekehrt. Die Nachfrage seitens der Endabnehmer fällt geringer aus als vor einem Jahr, so daß die leicht unter normalem Niveau liegenden Lagerbestände den Preisen keinen Spielraum nach oben geben.

Marktlage
Zur Zeit drängt preisgünstiger Harnstoff aus Rußland und Weißrußland auf den Markt. Die AHL-Läger sind bundesweit gefüllt, so daß Geschäfte zu attraktiven Konditionen möglich sind.

Fakten

  • Die BASF will die Produktion von Mehrnährstoffdüngern am Standort Ludwigshafen Ende März 2002 einstellen. Von dieser Maßnahme sind rund 500.000 Tonnen NPK-Dünger betroffen. Es könnte daher sinnvoll sein, den Bedarf für das Frühjahr frühzeitig zu ordern, da Lieferengpässe bei witterungsbedingt sprunghaft steigendem Bedarf nicht auszuschließen sind.

  • Im Juli 2001 hatte die EU-Kommission - zunächst für die Dauer von sechs Monaten - vorläufige Einfuhrzölle für Harnstofflieferungen aus Weißrußland, Bulgarien, Kroatien, Estland, Libyen, Litauen, Rumänien und die Ukraine verhängt (siehe Analyse: N-Düngemittelpreise im Kielwasser schwächerer Devisen- und Brennstoffmärkte).

    Über die endgültige Höhe der Einfuhrzölle wird die EU-Kommission in dieser Woche entscheiden. Aus informierten Kreisen verlautbart, daß sich die Höhe der Zollsätze bei der Überführung in endgültige Zölle ändern wird. Von zum Teil kräftigen Steigerungen der Zollsätze ist die Rede. Die endgültigen Zollsätze gelten ab der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt für eine Dauer von fünf Jahren.

Prognose
Die Marktentwicklung sollte jetzt aufmerksam verfolgt werden. Holen Sie in den umsatzschwachen Wochen vor Weihnachten Angebote ein, um den zunächst noch schwachen Kursverlauf zu nutzen. Je nach Witterung könnte es im zeitigen Frühjahr eher zu einer Angebotsverknappung kommen als in den letzten Jahren. Mit Kontraktkäufen frei Hof oder nach Bedarf ab Lager können günstige Einkaufspreise ebenso abgesichert werden wie mit Termingeschäften.

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