Niedrigere US-Sojaernte - höhere Rapspreise?

Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 07.09.2001


Noch sind nicht alle Rapsflächen zur Ernte 2002 ausgesät, aufgrund der Trockenkeit nur spärlich aufgelaufen, da startet das Kontaktgeschäft mit 2002er Raps bereits. Mit derzeitigen Preisen zwischen 44,50 und 45,50 DM/dt für Standardqualität ist ein derart frühzeitiger Verkauf dennoch eine Überlegung wert.

Marktlage

Zwar konnte sich das Geschäft mit Rapssaat in den letzten Tagen leicht beleben, doch die Geschäftabschlüsse mit 2001er Raps treten preislich auf der Stelle. Das Angebot ist jedoch ebenfalls verhalten, da die Erzeuger die weitere Preisentwicklung abwarten.

Der Wettermarkt bei Sojabohnen in den USA verunsichert den Markt. Die täglich wechselnden Wettermeldungen in den USA haben derzeit einen erheblichen Einfluß auf die internationale Kursentwicklung der Ölsaaten und deren Nachprodukte. Die nächste USDA-Schätzung am 12.09.2001 wird dringlich erwartet, da die Meinungen hinsichtlich der Sojabohnenerträge der heranwachsenden US-Ernte zunehmend auseinanderlaufen.

Fakten

Das amerikanische Landwirtschaftsministerium nahm in seiner August-Prognose für 2001/02 mit einer weltweiten Sojaernte von 176,8 Mio. t seine Ertragserwartung im Vergleich zur Juli-Prognose bereits leicht zurück (2000/01: 172,1). Inzwischen rechnen einige internationale Händler nur noch mit einer Sojaernte in den USA von 73,5 Mio. bis 75,7 Mio.t (Vorjahr 75,38).

Sollte sich tatsächlich diese Zahl bestätigen, sind Preissteigerungen wahrscheinlich, zumal die Prognosen von einem weiter steigenden weltweiten Verbrauch ausgehen (2000/01: 169,7, Prognose 2001/02: 177,6 Mio. t).

Auch in Kanada rechnet man mit einer deutlich kleineren Rapsernte 2001/02 im Höhe von 5,14 Mio. t erwartet (2000: 7,12 Mio. t).

In Deutschland geht man momentan von einer Steigerung der Rapsaussaatfläche zur nächsten Ernte in Höhe von 10-15 % aus, so daß die Anbaufläche auf 1,3 Mio. ha steigen könnte.

Prognose
Die Ertragsaussichten bei Sojabohnen in Südamerika zur Ernte im Frühjahr 2001 werden momentan positiv beurteilt. Das Landwirtschaftsministerium in Argentinien erwartet ein Plus von 7,7 %. Bis zum April 2001 bleiben die USA die dominierenden Anbieter von Rapssaat am Weltmarkt und prägen somit die Preisentwicklung am internationalen Ölsaatenmarkt. Sollten die US-Ernteaussichten in der kommenden Woche weiter reduziert werden mit der Folge steigender Preise, könnten sich der Oktober und November als die richtigen Verkaufsmonate herausstellen.

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