An der Warenterminbörse in Winnipeg/Kanada treibt die extreme Trockenheit in den Regionen Alberta und Saskatchewan die Rapskurse in Rekordhöhe. Auch in Australien behindert Trockenheit in weiten Gebieten die Aussaat bzw. schädigt die aufgelaufenen Bestände.

In den USA wurde die Sojaanbaufläche nach unten korrigiert, während der europäische Dachverband des Getreidehandels Coceral in seiner Prognose vom 29.06.2001 die EU-Rapsproduktion mit 9,03 Mio. t unverändert zum Vorjahr (9,05) prognostiziert.

Bei Dollarkursen von über 2,31 DM/dt konnten sich die Kurse für Rapssaat für den Termin August in Rotterdam auf umgerechnet 49,50 DM/dt verbessern.

Die Preisentwicklung spiegelt sich auch in den Notierungen der Warenterminbörsen wider, die ihren Gipfelsturm auch am 09.07.2001 weiter fortsetzten.

An der Warenterminbörse Matif, Paris schnellten die Future-Kurse in den letzten Wochen in die Höhe und konnten am 09.07.2001 für den Fälligkeitstermin August 2001 einen Schlußkurs von umgerechnet 48,60 DM/dt erzielen.

Will man von den Terminnotierungen auf die aktuellen Erzeugerpreise schließen, so sind beispielsweise Fracht, Versicherung, Handelsspanne, Risikoausgleich usw. in Abzug zu bringen. Dabei werden die Rapssaatenpreise nach oben durch die von den Verarbeitern erzielbaren Verkaufspreise für Schrot und Öl begrenzt.

Zeitraum	Kontrakte	Termin 2001/08 DM/dt	Termin 2001/11 DM/dt	Termin 2002/02 DM/dt	Termin 2002/05 DM/dt
09.07.01	854	48,60	49,78	50,56	51,24
06.07.01	963	48,11	49,29	50,26	51,05
05.07.01	723	47,33	48,80	49,68	50,26
04.07.01	650	46,74	47,92	48,75	49,29
03.07.01	694	46,70	47,87	48,70	49,29
02.07.01	729	46,35	47,53	48,41	48,90
Woche 2001/27	3.759	47,05	48,28	49,16	49,76
Woche 2001/26	1.921	45,35	46,49	47,39	47,86
Woche 2001/25	2.915	44,29	45,44	46,28	46,90
Woche 2001/24	2.269	43,92	45,12	45,93	46,61
Woche 2001/23	1.066	43,80	44,91	45,77	46,35
Woche 2001/22	1.079	43,67	44,80	45,69	46,24

Prognose
Der inzwischen wieder anziehende Kurs der Sojabohnen in Chicago/USA stützt die Kursentwicklung an den internationalen Märkten. Dabei sollte nicht in Vergessenheit geraten, daß die USA dennoch auf eine erneute Soja-Rekordernte zusteuern. Letztendlich wird diese Rekordernte und die Anbauflächenentwicklung in Südamerika die weitere Marktentwicklung vorgeben.

Aus meiner Sicht ist zudem im Hinblick auf den Bedarf für die Biodieselproduktion in der EU und die enge Korrelation zum Dieselpreis Vorsicht geboten (HEMIS berichtete am 26.06.2001 ausführlich zu diesem Thema).

Der gesamte Ölsaatenkomplex verhält sich zur Zeit hochspekulativ. Sie sollten den Markt täglich beobachten. Mit Termingeschäften zu 44-45 DM ex Ernte lassen sich vernünftige Gewinne erzielen. Sichern Sie einen Teil der Produktion über Termingeschäfte ab, denn Sie wollen als Erzeuger verkaufen und nicht spekulieren.

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