Brennstoffe:
Wird der Ölhahn auf- oder abgedreht?


Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 10.04.2001


Nachdem wie erwartet die Preise für Treib- und Brennstoffe im Januar und Februar rückläufig waren, brachte der März aus Verbrauchersicht kaum einen Preisvorteil. Die Frosttage scheinen nun endlich der Vergangenheit anzugehören, ließen dem März jedoch keine Chance zu weiteren Preisrückgängen.

Marktlage
Bei mehreren HEMIS-Mitgliedern war in den letzten Tagen endgültig Ebbe im Tank, so daß Diesel und Heizöl nachgetankt werden mußten. Die Einkäufe konnten in etwa auf dem Niveau der Sommermonate letzten Jahres abgeschlossen werden.

Die amerikanische Energiebehörde EIA (Energy Information Administraion) hat am 06.04.2001 vor Preissteigerungen in den Sommermonaten gewarnt, da sie wie im vergangenen Jahr aufgrund zu knapper Raffineriekapazitäten in den USA Versorgungsengpässe bei Benzin in der Hauptreisezeit befürchtet. Bei Rohöl konnten international wieder in ausreichendem Maße Bestände aufgebaut werden.

Der Opec-Beschluß, die Förderung um 1 Mio. Faß (1 Faß = 159 Liter) täglich zurückzufahren, greift seit dem 01. April. Unklar ist jedoch, in wieweit die Opec-Staaten sich tatsächlich an den Beschluß halten werden.

Prognose
Die Förderbeschränkung der OPEC dürfte kaum gravierende Auswirkungen auf unsere Endverbraucherkurse haben, da der Energiebedarf auf der Nordhalbkugel mit der beginnenden wärmeren Jahreszeit rückläufig ist.

Die nicht der Opec angehörenden Förderstaaten dürften mit Blick auf die noch guten Kurse die Förderung weiter erhöhen. Zudem steigt der Bedarf der asiatischen Staaten wieder an.

Ich erwarte für die nächsten Monate weitere, wahrscheinlich jedoch nur begrenzte Preisrückgänge. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie groß die Förderdisziplin der Opec-Staaten ist und inwieweit andere Länder den Förderhahn weiter aufdrehen werden. Möglicherweise werden die Preisrückgänge bis zum Sommer dann doch etwas deutlicher ausfallen.

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