Soja lockt mit Tiefpreisen


S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 23.02.2001


Marktlage
Wie erwartet gaben die Sojapreise am internationalen Markt in der letzten Woche nochmals leicht nach und fielen auf ein historisches Tief. Die Prognose der US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) vom 08.02.2001 weist höhere Endbestände zum Ende des Wirtschaftsjahres aus als bisher angenommen, da man aufgrund der zu erwartenden Rekordernten in Brasilien und Argentinien mit rückläufigen US-Exporten rechnet.

Angaben in Mio.t
Ölsaaten weltweit
Sojabohnen weltweit
Sojabohnen USA
 
Produktion
Endbestände
Produktion
Endbestände
Produktion
Endbestände
1997/98
286,97
24,80
158,07
21,6
73,18
5,44
1998/99
294,13
31,41
158,83
26,19
74,60
9,48
1999/00
298,63
28,46
157,68
23,84
71,93
7,20
2000/01: Prognose im
Dez.2000
303,59
27,10
167,34
23,39
75,58
8,72
Jan.2001
303,47
27,44
167,18
23,18
75,38
8,71
Feb.2001
305,15
30,30
168,54
25,96
75,38
9,39

Für die USA geht man jetzt mit 10,78 Mio. t von höheren Ölsaaten-Endbeständen als im Vorjahr aus (Jan: 9,52, 1999/00: 8,98), während die weltweiten Endbestände mit 30,3 Mio. t Ölsaaten (Jan: 27,44, 1999/00: 32,38) unter dem Vorjahresergebnis liegen dürften.

Die Analysten des USDA erwarten für Brasilien und Argentinien Rekordernten, die ein sattes Produktionsplus von über 5 Mio. t im Vergleich zu Vorsaison einbringen könnten. Die hohen Ernteerwartungen werden durch die günstigen Witterungsbedingungen in den südamerikanischen Anbaugebieten gestützt. In Brasilien hat die Ernte in Frühdruschgebieten bereits begonnen, während die Aussaat in Argentinien erst beendet wurde.

Auch Rapsschrot wird zunehmend knapper und zog zuletzt im Kurs weiter an. Ebenso verteuerten sich Palmkernexpeller und Palmschrot. Leinschrot dürfte aufgrund der Weltmarktsituation in den nächsten Tagen teuerer werden, während Sonneblumenschrot eher zur Schwäche neigt.

Prognose
Das hohe Soja-Angebot in der Saison 2000/01 läßt auf weiterhin niedrige Preise schließen. Ich gehe jedoch davon aus, daß die Talsohle in der vergangenen Woche erreicht wurde und die Kurse bereits in den nächsten Tagen sehr leicht, im März dann etwas stärker anziehen, jedoch vorerst auf niedrigem Niveau bleiben werden.

Für die kommende Saison 2001/02 erwarten Analysten einen Produktionsrückgang, so daß es u.U. in der zweiten Jahreshälfte zu einer Stabilisierung der Preise kommen könnte. Da die Sojaangebot zwischenzeitlich auf bis zu 44 DM/dt zurückgegangen sind, könnte der umgehende Abschluß eines Kontraktes für die Laufzeit Mai bis Oktober sich als günstig erweisen.

Vorhergehende Beiträge
24.01.2001   Sojapreise auf Talfahrt
04.01.2001   Soja: Jetzt den Einkauf planen
28.11.2000   Mad Markets - Bald "wahnsinnige" Preissteigerungen?
03.11.2000   Sojakurs im Höhenfieber
29.09.2000   Soja nimmt erneut Anlauf
18.09.2000   Soja: Hausse-Signale
20.06.2000   Soja durchläuft ein kleines Preistal
14.02.2000   Soja: Jojo-Preise

Übersicht

 

Seitenanfang