An den Märkten ist vorweihnachtliche Ruhe eingekehrt. Am 08.12.2000
prognostizierte HEMIS: "Nach meiner persönlichen Meinung sollten
Verkäufe von Rapssaat, die bis Februar/März nächsten Jahres geplant waren,
umgehend erfolgen, da sich erste Schwächetendenzen zeigen. ... Wer nicht
auf Nummer Sicher gehen will, kann möglicherweise auf einen weiteren Preisanstieg
im April/Mai 2001 spekulieren."
Diese Markteinschätzung scheint sich jetzt zu bestätigen. An
der WTB, Hannover erfolgte am 21.12.2000 eine moderate Anpassung
der Kurse für Rapsfutures an die Entwicklung an der Matif, Paris.
Dort gaben die Kurse auf Grund des schwachen Dollars deutlich nach und
die Signale von der CBOT, Chicago/USA verstärkten diese Entwicklung.
Durch den im Vergleich zum Dollar zunehmend stärkeren Euro werden
Sojaimporte wieder spürbar preiswerter und Raps muß, um konkurrenzfähig
zu bleiben, diese Entwicklung nachvollziehen (siehe Devisenkurse).
Die Lage am Kassamarkt bleibt ruhig. Die Ölmühlen sind größtenteils ausreichend
versorgt und erzielen u.a. aufgrund des weiterhin schleppenden Ölabsatzes
nur geringe Schlaglöhne.
Anfang Dezember fingen die Notierungen für Rapssaat an zu "wackeln".
Die Preise hüpften von einem Tag zum anderen teilweise um fast 50 Pfennige
pro dt. Der Trend, der sich herausbildete, war dabei klar abwärts
gerichtet.
Betrachtet man die in der Grafik dargestellte Preisentwicklung der HEMIS-Rapsverkäufe
und der Notierungen der Warenterminbörse Matif, Paris seit
1995, so fällt die Parallelentwicklung der Kassa- und Terminpreise
in's Auge. Die verrechnete Zeitspanne seit Juli 1995 sollte eigentlich
lang genug sein, um auch den letzten Zweifler zu überzeugen, daß
die Beobachtung der Kursverläufe an den spekulativ ausgerichteten
Warenterminbörsen nur von Nutzen für die Planung der Marktstrategie
des eigenen Betriebes sein kann.
Prognose
Der große Optimismus am Rapsmarkt ist verflogen. Der Preisanstieg an den
Warenterminbörsen und auf Großhandelsebene ist vorbei. Zwar bleibt
Rapsschrot als Alternative zum Tiermehl weiter interessant, aber das pflanzliche
Öl bleibt der limitierende Faktor am Markt. Zuletzt konnten die Raps-
und Sojaölkurse jedoch wieder zulegen und die Ölsaatenpreise
stabilisieren. Hinzu kommt eine anhaltende Dollarschwäche, die für eine
zunehmende Konkurrenz aus Übersee sorgt.
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