Brennstoffe: Die Stimmung bleibt schlecht


Dipl.-Ing. agr. S. Linker  linker@kassel.hlrl.de Stand: 19.10.2000


In der vergangenen Woche hat die Krise im Nahen Osten an den Rohstoffmärkten die Angst vor Versorgungsdefiziten derart geschürt, daß die Kurse für Rohöl an den internationalen Märkten geradezu explodierten. Die Nordseesorte Brent erreichte mit 35 US-Dollar je Barrel den höchsten Stand seit der Kuweit-Krise.

Inzwischen haben sich die Gemüter ein wenig und die Kurse etwas stärker beruhigt. Gerade für die Endverbraucher heißt es Ruhe zu bewahren, da die Situation längst nicht so dramatisch ist.

Nicht die Knappheit an Rohöl läßt die Kurse so dramatisch steigen, sondern das knappe Angebot an Heizöl und Diesel an den Verbrauchermärkten. Das Angebot der Raffinerien wird für die nächsten Wintermonate als zu gering bezeichnet. Daher erwägt die saudi-arabische Ölgesellschaft, die Exporte von Heizöl und Diesel nach Europa und in die USA zu erhöhen, um den Preisanstieg für diese Güter zu bremsen.

Die USA haben drei Woche früher als geplant mit der Auslagerung von Rohöl aus ihrer strategischen Reserve begonnen. Am 22.09.2000 hatte der US-Präsident angekündigt, 33 Mio. Barrel aus den Reservebeständen freizugeben, um den Preisanstieg auf den internationalen Märkten zu bremsen.

Prognose
Die Kurse dürften zunächst weiter auf hohem Niveau liegen, im Laufe des November könnten erste leichte Schwächetendenzen erkennbar werden, die jedoch erst im Januar nächsten Jahres zu spürbaren Preisnachlässen führen. Ausfälle von Produktionskapazitäten der Raffinerien werden sich am Markt unmittelbar in sprunghaften Preissteigerungen niederschlagen.

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