Kaum ein Tag ohne Regen und noch immer wartet ein nicht unerheblicher
Anteil der Rapsflächen auf den Mähdrescher. Das läßt auch die Märkte nicht
kalt und sorgt für langsame aber stetige Preisverbesserungen. Franko Hamburg
konnten die Preise inzwischen auf 39 DM/dt anziehen - und die weiteren
Aussichten sind für die Verkäufer durchaus positiv. Billiganbieter am
Weltmarkt für Rapssaat ist z. Z. Kanada, Australien wird erst im Januar
wieder auf dem internationalen Handelspakett zurück erwartet.
Marktlage
Die Erträge variieren regional je nach Boden und Sorte zwischen
28-45 dt/ha, erfüllen jedoch in der Regel die Qualitätsanforderungen.
Beim Drusch kann kaum noch auf den Feuchtegehalt Rücksicht genommen werden,
da die Verluste durch Aufplatzen der Schoten infolge Überreife, Regen,
Wind, Vogelfraß und Druschverlusten täglich zuneh-men. Jeder durch Regen
verlorene Erntetag nagt am Gewinn der Erzeuger.
Inzwischen wurde die Rapsernte 2000 in der EU nochmals nach unten korrigiert.
Fachleute rechnen jetzt nur noch mit 9,3 bis 9,8 Mio. t
(Vj.: 11,5 Mio. t). Vor allem in Frankreich wird mit 3,85 Mio. t
(Vj. 4,5) und Deutschland mit 3,4 Mio. t (Vj. 4,3) wesentlich
weniger Raps erwartet als im Vorjahr.
Bei diesem Aussichten konnten sich die Kurse für pflanzliche Öle
in der EU spürbar verbessern.
Fakten
Die Sojaernte in den USA soll wieder Rekordniveau erreichen. Nach der
Prognose des Branchendienstes Oil World soll die US-Ernte voraussichtlich
die 80 Mio. t-Marke übersteigen (1999/2000: 72 Mio. t, 1998/99: 75 Mio.
t). US-Sojabohnen dürften jedoch auf eine gute Nachfrage stoßen, da die
Lagerbestände in Südamerika bereits stark zusammengeschmolzen sind und
das Exportvolumen nach China und andere asiatische Staaten höher ausfallen
dürfte.
Zudem geht Oil World von spürbar niedrigeren Raps- und Sonnenblumenernten
aus. Die weltweite Rapsernte wird mit 38,5 Mio. t um fast 4 Mio. t niedriger
prognostiziert als die Vorjahresernte. Bei Sonnenblumen wird bei einer
Produktion von 26,6 Mio. t ein Rückgang von 2 Mio. t im Vergleich zu 1999/2000
erwartet.
Prognose
Die erneute Kursschwäche des Euro und der infolge wieder stärkere US-Dollar
erleichtern den auf den Export ausgerichteten Rapsölexport und stützen
infolge unseren heimischen Saatenmarkt. An der Matif, Paris und auch an
der WCE, Winnipeg/Kanada zogen die Preise in den letzten Wochen bereits
kräftig an. Die internationale Absatzsituation dürfte sich weiterhin positiv
entwickeln.
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