Langsam und allmählich arbeiten sich die Weizenpreise für backfähige
Qualitäten an den internationalen Märkten nach oben. Die Talfahrt
der letzten Monate scheint endgültig der Vergangenheit anzugehören.
International ist die Versorgungslage aus der Saison 1999/00 und
hinsichtlich der Prognosen für die nächste Ernte alles andere als
üppig.
Der Export der EU nach Drittländern boomte in den letzten Wochen.
Die ansteigenden Weltmarktpreise führten zu einer kontinuierlichen
Rücknahme der Exporterstattungen von 37,47 Euro/t Mitte Januar
auf 29,48 Euro/t in der letzten Woche. Infolge lief auch der
Export zuletzt langsamer.
Da das Brotweizenangebot inzwischen merklich zurückgegangen
ist und Verarbeiter Anschlußware teilweise suchen, zogen die Einstandspreise
der Verarbeiter in der EU weiter an. Preise von 27,50 DM/dt frei
Mühle werden für Belgien und die Niederlande genannt.
Diese Tatsache scheint sich noch nicht bis zur Erfassungsstufe
herumgesprochen zu haben, denn wie sonst ist es zu erklären, daß
die Erzeugerpreise bei rund 23,50-23,75 DM/dt verharren? Jetzt sollten
sich die Erzeuger ihr Stück vom Kuchen heraushandeln.
Zurück zur Lage am Weizenmarkt: Die Grafik zeigt sehr gut den Unterschied
zwischen der Preisentwicklung für backfähige und den proteinschwächeren
Qualitäten. Während die WTB, Hannover und die KCBT, Kansas/USA den
Preisspielraum nach oben testen, blieb die Kursentwicklung der Matif,
Paris für Weizen ohne Proteinbeschänkung stecken.
Für den Export sind gute backfähige Qualitäten gesucht, so daß
das Angebot in der EU laufend abnimmt. Die Notierungen an der Produktenbörse
Mannheim (Großhandelsabgabepreise) wollen dem Trend nicht so recht
folgen und verharren seit drei Wochen bei 12,98 €/dt (1 € = 1,95583
DM).
Aufgrund des rückläufigen Brotweizenangebotes
sind weitere Preisverbesserungen zu erwarten. Beobachten sie den
Markt und holen sie in den nächsten Tagen Angebote ein. Warten sie
nicht zu lange.