Der Preisverlauf von Soja und Raps fasziniert seit einiger Zeit.
Nachdem monatelang über die weltweiten Sojaüberschüsse diskutiert
wurde, scheinen sich selbige in Wohlgefallen aufgelöst zu haben.
Der Haupterzeuger USA und die anderen Erzeugerstaaten konnten ihre
Bestände zwischenzeitlich derart abbauen, daß die prognostizierten
Endbestände 1999/00 unter denen von 1997/98 liegen dürften. Sofern
das USDA recht behält, könnte die Saison 1999/2000 bei Sojabohnen
das größte Globaldefizit aller Zeiten bringen.
Jahr
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Soja-Produktion
|
Verbrauch
|
Endbestände
|
|
USA
|
andere
|
Welt
|
1997/98 |
73,18
|
84,90
|
158,07
|
148,45
|
21,60
|
Mio.t
|
1998/99 |
74,60
|
84,33
|
158,93
|
157,62
|
24,01
|
Mio.t
|
1999/00 |
71,93
|
81,32
|
153,25
|
156,93
|
20,93
|
Mio.t
|
Kein Wunder also, daß die südamerikanischen Sojabohnen mit dem
Erreichen der kritischen Wuchsphase den internationalen Ölsaatenmarkt
bestimmen. Die Befürchtungen von Hitze, Trockenheit, Dauerregen
usw. bestimmen das Marktverhalten der Händler und Spekulanten.
Nachdem in der vorletzten Woche Trockenheit in wichtigen Anbaugebieten
die Notierungen international in die Höhe schnellen ließ, haben
mehrfache Regenfälle die Euphorie des Marktes ab-gekühlt. Die Sojasaaten
Südamerikas wachsen gut und ge-ben auch Pessimisten keinen Anlaß
zu Befürchtungen. Der EU-Rapsmarkt konnte von der internationalen
Kursentwicklung nur sehr bescheiden profitieren.
Raps-Produktion food und non-food in Mio.
t
|
Jahr
|
Welt
|
EU
|
Deutschland
|
1998/1999 |
36,6
|
9,5
|
3,4
|
1999/2000 |
42,0
|
11,2
|
4,2
|
EU - Exporte: Sie dürften 1,5 Mio.t über dem Vorjahreswert
von 7 Mio. t liegen. Man rechnet dennoch zum Ende des Wj 1999/2000
mit Restbeständen von rund 800.000 t.
EU - pflanzliche Öle: Hohe Tankbestände in Rotterdam und
niedrige und nach dem kurzen Zwischenhoch wieder nachgebende Weltmarktpreise
lähmen den Markt. Rohes Palmöl wurde zuletzt mit umgerechnet 340
US-$/t (ca. 67,30 DM/dt) und damit 10 US-$/t unter Vorwochenniveau
bewertet.
EU - Ölschrote: Proteinfuttermittel unterliegt heftigen,
spe-kulativ bedingten Preisschwankungen. Die schwächere Nachfrage
nach Rapsschrot belastet die Preise in der EU.
EU - Marktaussichten: Die weltweit erwarteten hohen Rapsendbestände
belasten bereits jetzt - zusammen mit den aus den Anbaudaten zu
erwartenden Ernteergebnissen - die Marktaussichten der nächsten
Ernte. Termine ex Ernte 2000 werden von den Ölmühlen mit 35-36 DM/dt
und vom Handel mit 31-32 DM/dt franko angeboten. Preishochs sollten
für (Teil-)verkäufe aus der Ernte 1999 genutzt werden.
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