Agraraußenhandel boomt
Dipl.-Ing. agr. S. Linker linker@kassel.hlrl.de Stand: 30.10.2000

Der deutsche Agraraußenhandel hat im ersten Halbjahr 2000 weiter kräftig zugenommen. Nach Einschätzung des BMELF könnte das Spitzenergebnis von 1998 erreicht oder sogar noch übertroffen werden. Vorläufige Angaben des Statistischen Bundesamtes zum ersten Halbjahr 2000 liegen jetzt vor.

Die Exporte von Gütern der Agrar- und Ernährungswirtschaft sind gegenüber der Vorjahresperiode um 17,3 % auf 23,7 (erstes Halbjahr 1999: 20,2 ) Mrd. DM gestiegen; die Importe nahmen um 5,5 % auf 35,9 (34,0) Mrd. DM zu. Das deutsche Agraraußenhandelsdefizit verringerte sich damit um 1,6 Mrd. DM auf 12,2 (13,8) Mrd. DM.

Binnenmarkt
Mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden zwei Drittel des Agraraußenhandels abgewickelt: 72 % der Ausfuhren und 65 % der Einfuhren. Die deutschen Ausfuhren in EU-Staaten stiegen um 17,2 % auf 17,1 (14,6) Mrd. DM und die Einfuhren um 5,7 % auf 23,3 (22,0) Mrd. DM. Wichtigster EU-Partner blieben die Niederlande, aus denen 4,3 % mehr Güter der Agrar- und Ernährungswirtschaft im Wert von 7,0 (6,7) Mrd. DM bezogen wurden. Die deutschen Lieferungen dorthin nahmen um 12,2 % auf 3,4 (3,0) Mrd. DM zu. Danach folgte Frankreich mit 3,0 (2,6) Mrd. DM bei den Versendungen und 4,0 (4,2) Mrd. DM bei den Eingängen.

Drittlandmarkt
Positiv entwickelte sich auch der Agraraußenhandel mit den Staaten außerhalb der EU. Die Exporte erhöhten sich um 17,5 % auf 6,6 (5,6) Mrd. DM. Die Importe stiegen um 5,2 % auf 12,6 (12,0) Mrd. DM. Auch der deutsche Osthandel konnte wieder zulegen. So nahmen die Agrarexporte in die mittel- und osteuropäischen Länder (MOE) - einschließlich Rußland - um 7,1 % auf 2,3 (2,2) Mrd. DM zu. Die Importe stiegen um 27,8 % auf 1,7 (1,4) Mrd. DM.

Wichtigste Handelspartner unter den MOE-Staaten waren bei den Ausfuhren Rußland mit 525 (523) Mio. DM und Polen mit 516 (514) Mio. DM; die Werte waren damit gegenüber dem Vergleichzeitraum nahezu unverändert. Bei den Einfuhren waren Polen mit 552 (461) Mio. DM und Ungarn mit 365 (313) Mio. DM die bedeutendsten Agrarhandelspartner. Die Agrarimporte aus diesen beiden Staaten nahmen damit um 19,8 und 16,6 % zu. Nicht zuletzt verursacht durch den starken US-Dollar, nahmen die Exporte in die Vereinigten Staaten um 13,8 % auf 745 (654) Mio. DM zu.

Dagegen sanken die Importe aus den USA um 8,6 % auf 1,3 (1,4) Mrd. DM.

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