Weizen: Stetige Nachfrage, steigende Preise


G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 10.03.2014


Die Weizenkurse an den internationalen Märkten schnellten in die Höhe. Ursache dafür ist die angespannte politische Lage in der Ukraine. Sowohl die Ukraine, als auch Russland sind Weizenexporteure.

Die jüngste Zuspitzung im Streit um die ukrainische Halbinsel Krim löste den stärksten Preissprung beim Weizen seit 2012 aus. Die Importeure sorgen sich um den Nachschub aus der Schwarzmeerregion. Eine Preisrally an den Börsen ist die Folge.

 

Marktlage
Erst die Kältewelle in Amerika nun die Krise auf der Krim. Die Agrarmärkte reagieren darauf. Die Zuspitzung der politischen Lage zwischen Ukraine und Russland könnte zu Ausfällen in der Produktion – vor allem in der Ukraine – führen. Die Preise für Saatgut, Dünger etc. steigen, die ukrainische Währung wurde abgewertet.

Für Landwirtschaftliche Betriebe in der Schwarzmeerregion wird die Bewirtschaftung der Flächen teurer. Da die Ukraine einer der wichtigsten Lieferanten von Weizen für den Weltmarkt ist, schlagen mögliche Ausfälle bei den ukrainischen Exporten sich unmittelbar in der globalen Versorgungsbilanz und damit auch in den Weizenpreisen nieder.

Die Weizenpreise an den Börsen in Mannheim und Frankfurt sind bereits kräftig angezogen. Auch am hessischen Kassamarkt sind die Turbulenzen inzwischen angekommen – es wird auch hier mit einer Erhöhung der Erzeugerpreise zu rechnen sein.

Temperaturen in den USA


Milde Temperaturen sorgen in diesem Jahr für einen ungewöhnlich frühzeitigen Vegetationsbeginn. Deutschland ist gut aufgestellt was die Winteraussaaten bisher betrifft.

Für die kommende Ernte wurde in Deutschland auf einer Fläche von 5,44 Millionen Hektar Wintergetreide ausgesät. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) entspricht der Anbau von Wintergetreide für 2014 dem Niveau von 2013. Winterweizen bleibt dabei mit Abstand die bedeutendste Getreideart und wurde für die Ernte 2014 auf 3,14 Millionen Hektar Ackerland angebaut. Dies sind fast 76 000 Hektar beziehungsweise 3 % mehr als im Erntejahr 2013.

Die hochgerechneten Aussaatflächen sind natürlich nur als vorläufige Anbautendenzen zu bewerten. Wie sich die Flächen bis zur Ernte tatsächlich noch entwickeln bleibt abzuwarten. So können z. B. Auswinterungsschäden, Schädlings- und Krankheitsbefall, Wetterkapriolen die bei uns geernteten Mengen noch ändern.

 

Prognose
Die Wetterkapriolen und politische Unruhen erschweren eine präzise Voraussage. Die Lage in der Ukraine ist derzeit weltweit preistreibend. Sollte die Entwicklung tatsächlich die Produktion und Logistik in der Ukraine behindern wird es wieder ein hochpreisiges Jahr für Getreide.

Deutschland liegt in einer klimatisch begünstigten Zone und kann mit guter Produktionstechnik punkten. Ein spannendes Jahr steht uns bevor! Für Marktbeteiligten gilt es den richtigen Zeitpunkt für die Geschäftsaktivitäten auszuwählen. Dafür müssen die Märkte genau analysiert werden.

 
 
 
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