Börse: Minus bei Getreide - Plus bei Ölsaaten


S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 24.02.2014


Die globale Rekordernte 2013 und die erneut rekordhohen Ernteerwartungen bei Getreide für 2014 bringen die Weizenkurse in den USA immer stärker unter Druck. Immerhin sind die USA die Nummer 1 unter den Weizen- wie auch Mais-Exporteuren und die US-Lagervorräte dürften dann weiter anwachsen.

 

Devisen & Konjunktur
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor Gefahren für die Erholung der Weltwirtschaft gewarnt. Laut IWF bestehen noch immer große Abwärtsrisiken. Nicht nur die Turbulenzen an den Märkten der Schwellenländer werden als Problem für die Wirtschaftserholung gewertet. Jetzt sind es auch die niedrige Inflationsrate in der Eurozone und mögliche Deflationsrisiken, die als neue Gefahrenquelle gilt.

Noch herrscht am Devisenmarkt relative Ruhe. Die Schwellenländerwährungen haben sich mehrheitlich – mit wenigen Ausnahmen – erholt bzw. zumindest stabilisiert. Die Marktberuhigung und die überraschend schwachen US-Konjunkturindikatoren haben auch den Kurs des Euro gestützt.

Auch der von China geplante Umbau des Wirtschaftssystems sorgt für Unsicherheit an den Finanzmärkten. China will nicht mehr die "Wachstumslokomotive" für die Weltwirtschaft sein und plant, künftig seinen Binnenkonsum zu stärken. Bereits 2013 hat sich das Wirtschaftswachstum nach den Boom-Jahren auf "nur" noch 7,7 % abgeschwächt. Für 2014 prognostizieren Experten ein Wachstum von 7,4 %.

Inzwischen ist der Kurs unserer Gemeinschaftswährung auf den höchsten Stand seit zwei Monaten geklettert. Am Freitag wurde der Euro-Referenzkurs von der Europäischen Zentralbank (EZB) mit 1,3707 US-Dollar kaum verändert zum Vortag festgesetzt.
Doch heute im frühen Handel kann der Euro gegenüber dem Dollar seine Stärke weiter ausbauen.

 

Energie
Noch immer bestimmt die wochenlange Kältewelle in den USA den Preistrend am Ölmarkt. Am letzten Freitag wurde ein Barrel (1 Faß = 159 Liter) der US-amerikanischen Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im April zum Handelsschluß mit 102,20 Dollar gehandelt. Heute im frühen Handel hat sich WTI-Öl weiter leicht verteuert.

Nordsee-Rohöl der Sorte Brent zur April-Fälligkeit notierte zum Handelsschluß mit 109,85 Dollar. Heute im frühen Handel zeigt der Brent-Ölpreis nach oben.

 

Agrarrohstoffe
An den Agrarrohstoffbörsen stehen die Getreidemärkte jenseits des Atlantiks weiter unter Preisdruck. An den europäischen Börsen kommt dieser Preisdruck bisher nur abgeschwächt an, denn hier stehen die hervorragenden Exportzahlen bei EU-Weizen im Vordergrund. Mit einem Exportvolumen von 19,3 Mio.t übersteigt der EU-Weizenexport den Vorjahreswert um fast 52 %.

Ägypten, Algerien, Iran, Jordanien, Türkei, Tunesien und andere sind derzeit am internationalen mit Kaufinteresse an Weizen oder Futtergerste aktiv. Auch EU-Weizen hat beste Chancen zum Zuge zu kommen.

An den Ölsaatenmärkten setzt sich die Rallye fort. Weiterhin ist es die anhaltende Trockenheit in Teilen Brasiliens, die die Kurse nach oben treibt. Während es im Südwesten Brasiliens geregnet hat, ist es im Nordosten noch immer viel zu trocken. Für diese Woche sagen die Meteorologen allerdings weitere Niederschläge für Argentinien und Brasilien voraus.

An den europäischen Börsen notierte der Brotweizen-Future an Freitag schwächer. Die März-Fälligkeit wurde mit 198,25 Euro/t um -0,50 Euro/t niedriger zum Vortag gehandelt. Futterweizen verteuerte sich dagegen auf umgerechnet 189,33 Euro/t. Rapssaaten konnten für die Fälligkeiten bis Mai 2015 ihre Kurse zwischen 0,75 und 3,25 Euro/t weiter ausbauen und folgen damit nicht dem Kursanstieg bei US-Sojaschrot.

 
 
 


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