Soja: Hitzewelle in Südamerika ebbt ab


S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 08.01.2014


Temperaturen von regional über 40°C brachten Südamerika seit Jahresbeginn zum Kochen. Inzwischen ebbt die Hitzewelle etwas ab und die Sojapreise haben den Rückwärtsgang eingelegt. Dennoch bleibt die relativ geringe Bodenfeuchte vor allem in Teilen Argentiniens ein Unsicherheitsfaktor.

 

Marktlage
Hitzegrade von 37 bis 42°C in den nördlichen Anbaugebieten Argentiniens hatten die Sojapreise seit Wochenbeginn nicht nur an den US-Börsen leicht steigen lassen.

Während die Sojabestände in Brasilien von dem hochsommerlichen Wetter profitieren konnten, sorgten die Temperaturen in Argentinien bereits für einen ersten Hitzestreß. In Argentinien konnte die Aussaat inzwischen auf 87 % der Anbauflächen abgeschlossen werden.

Für Brasilien rechnet das US-amerikanische Analystenhaus Cordonnier weiterhin mit einer Rekordernte von 90 Mio.t. Auch für Argentinien liegen die Erwartungen mit 56 Mio.t extrem hoch. Doch hier bereitet in einigen Gebieten die noch immer geringe Bodenfeuchte Sorgen.


Seit Jahresbeginn hatte die südamerikanische Hitzewelle die Sojakurse an den Börsen leicht ansteigen lassen. Doch insgesamt entfalteten die hohen Temperaturen nur geringe Preiswirkung.

Für leichten Preisauftrieb sorgten zudem die über den Erwartungen liegenden Exportzahlen der US-Exporteure. Der Export von Sojabohnen und Schrot läuft mit Volldampf und übertrifft nach wie vor die Prognosen der Analysten. Weiterhin sind es die chinesischen Importeure, die auch in den USA weiter wichtige Käufer sind. Zuletzt sollen chinesische Käufer in Brasilien 300.000 t Sojabohnen zur Verschiffung im Juli gekauft haben und mit US-Exporteuren in Verhandlungen für Lieferungen im April stehen.

 

Prognose
Inzwischen ebbt die Hitzewelle in Südamerika etwas ab. Da ab heute Gewitter und Regen prognostiziert werden, haben die Sojakurse inzwischen wieder kräftig den Rückwärtsgang eingelegt.

Wie es preislich weitergeht, bleibt dennoch weiter eine Wetterfrage. Sollte sich das Anbau- und Erntewetter in Südamerika günstig entwickeln, ist mit einem kräftigen Anstieg der globalen Soja-Lagerbestände zu rechnen. Mitte Dezember rechnete das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) mit einem Anstieg der Endbestände 2013/14 bei Sojabohnen um 17 % auf knapp 71 Mio.t. Jetzt erwarten Marktbeobachter, daß das USDA am 10.01.2014 seine Prognose weiter anheben könnte. Analysten halten ein Anwachsen der Welt-Lagervorräte um bis zu 19 % für möglich.

Entsprechend verstärkt sich aktuell der Preisdruck am Sojamarkt - trotz der hohen Sojaexporte aus Nord- und Südamerika. Soja-Käufer sollten daher zunächst abwarten und geplante Geschäfte vorerst weiter hinauszögern.

Dennoch bleiben Wetter- und Anbaurisiken, da nicht nur die Feldbestände in Argentinien ergiebige Niederschläge benötigen. Auch in Brasilien hat es am letzten Wochenende weniger als erwartet geregnet.

 
 
 
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