Ungewohnt milde Wintertemperaturen herrschen zwischen Atlantik und Wolga, zwischen Nordsee und Mittelmeer. In Kürze haben die Feldbestände ihre maximale Winterhärte erreicht. Während die warmen Temperaturen die Kurse an den Börsen abkühlen, steht der EU-Exporte weiter unter heißem Dampf.
Marktlage
An den Gereidemärkten bestimmt weiterhin die flotte internationale Nachfrage den Preistrend am Getreidemarkt. Analysten heben ihre Exporterwartungen für die EU immer weiter an.
Rekord-Exporte aus der EU von 23 bis 26 Mio.t Weizen (ohne Weizenmehl und Durum) stehen für 2013/14 am Horizont. Das würde alle bisherigen Erwartungen weit übertreffen.
2012/13 sorgten lediglich EU-Ausfuhren in Höhe von 18,9 Mio.t für starke Preise in einem Verkäufermarkt.
Der EU-Export stabilisiert den hiesigen Weizen- und Getreidemarkt. Die "Weihnachts-Flaute" konnte den Weizenpreise am Kassamarkt bisher nur wenig anhaben.
Ausgehend von den nachfragestarken Einzugsgebieten von Binnen- und Seehäfen-Standorten trotzen die Weizenpreise den "bärischen" globalen Marktsignalen.
Prognose
Sollten sich die Rekord-Export-Erwartung bestätigen, würden die EU-Weichweizen-Ausfuhren das Ergebnis der Saison 2012/13 mit 18,9 Mio.t um 22 bis 37 % (!) in den Schatten stellen.
Die Aussichten dafür entwickeln sich bestens: Die Schwarzmeer-Exporteure haben bereits einen großen Teil ihres Exportvorrates verkauft und das Angebot aus Rußland und der Ukraine schrumpft. Auch das Angebot von EU-Weizen aus Rumänien geht zurück.
Sogar höchst untypische Importmärkte wie Mexiko oder Syrien kaufen inzwischen Weizen aus der EU. Die niedrige südamerikanische Ernte, die Qualitässchächen vieler Schwarzmeer-Angebote und die umfangreichen Zukäufe chinesischer Importeure in Australien sorgen für zusätzliche Dynamik.
Doch trotz der der hohen Exportnachfrage nach EU-Weizen begrenzen auch weiterhin die Preistrends am Weltmarkt das Preispotential am EU-Markt.
