Rapssaat: Ernte in Hessen abgeschlossen


G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 26.08.2013


Die Rapskurse haben in den letzten Wochen eine rasante Talfahrt genommen. Mittlerweile zogen die Notierungen an den Terminbörsen an und hoben damit auch am Kassamarkt die Preise.

 

Marktlage
Die Rapsernte in Deutschland fällt nach einem schwierigen Vegetationsverlauf doch noch ordentlich aus. In Hessen ist die Ernte abgeschlossen, mittlerweile sind die Landwirte schon mit der Aussaat für 2014 beschäftigt.

Beim Winterraps haben gute Aussaatbedingungen im August/September 2012 dazu geführt, dass nach zwei Jahren mit einer verringerten Fläche der Anbau wieder ausgedehnt wurde. Ein kaltes Frühjahr verzögerte die Entwicklung der Bestände und erste Sorgen über die Erntemenge machten sich breit. Im Verlauf der weiteren Vegetation konnten die Wachstumsrückstände wieder aufgeholt werden. Inzwischen wird in Deutschland mit Erträgen von 4-4,5 t/ha spekuliert, damit lägen die Ergebnisse deutlich höher als im Frühjahr erwartet. Zudem – so berichtet der Deutsche Bauernverband - wurden 2013 die Anbauflächen in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent auf 1,46 Millionen ha erweitert.


Die Grafik zeigt die Kursentwicklung von Raps. Während 2012 ein weltweites Defizit von Rapssaat vorherrschte und das Erntevolumen deutlich unter der durchschnittlichen Erntemenge der letzten Jahre lag, haben wir in 2013 ganz andere Voraussetzungen.

Aktuell zogen die Kurse wieder an – ausschlaggebend war die geringer geschätzte US-Sojaernte in den USA. Die steigenden Sojakurse zogen auch die Rapspreise mit nach oben. Derzeit wird ein großer Teil der Raps-Ernte eingelagert. Erzeuger spekulieren darauf, dass die Kurse noch anziehen werden.

Wie sich die Krisen in Nordafrika auf die Rohölpreise auswirken bleibt noch abzuwarten. Die Entwicklung auf dem Rohölmarkt sorgt für zusätzliche Impulse für die Rapskurse.

 

Prognose
Hohe Erntemengen in Europa sorgen für Preisdruck. Daher wurde bisher ein Großteil der Ernte zunächst eingelagert, da Handel und Landwirte unterschiedliche Preisvorstellungen haben. Händler beklagen dass kaum Partien an den Markt kommen. Die Mühlen interessieren sich aber vor allem für spätere Liefertermine, da sie sich schon beizeiten für die Vorderen Termine eingedeckt haben. Die Rapspreise im deutschen Großhandel konnten - im Sog der festen Vorgaben der Sojabohnenfutures in Chicago - aktuell preislich wieder etwas an Fahrt gewinnen. Auch am Kassamarkt zogen die Kurse in der 34. Kalenderwoche in Deutschland an. Die weitere Entwicklung bleibt spannend: Kursentscheidend werden die tatsächlichen Soja-Erntemengen in den USA sein.

 
 
 
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