Ernte 2013: Rapssaat - EU bleibt Nettoimporteur


S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 09.07.2013


In Rußland und der Ukraine kommt die Rapsernte zügig voran. Jetzt hat die Rapsernte auch in Südeuropa begonnen. Doch trotz hoher Ernteprognosen bleibt die EU auch 2013/14 Nettoimporteur.

 

Marktlage
In Südeuropa hat die Rapsernte begonnen. Die ersten Drusche lassen gute Erträge und Qualitäten für die Ernte 2013 erwarten. Die hohen Niederschlagsmengen in einigen Ländern der EU scheinen nur regional zu Ertragsdepressionen geführt zu haben. In den Hauptanbauländern - insbesondere in Deutschland und Frankreich - präsentieren sich die Feldbestände meist mit besten Ertragserwartungen.

Allmählich setzt sich daher die Überzeugung durch, daß die Rapsproduktion 2013 in der EU-27 doch höher ausfallen könnte als bisher erwartet. Das Analystenhaus OilWorld, Hamburg hat jetzt seine Ernteerwartungen deutlich angehoben und geht inzwischen von einer Rapsproduktion von 20,4 Mio.t aus (Vorjahr: 19,2 Mio.t). Zuvor waren die privaten Analysten noch von 19,7 Mio.t ausgegangen. Auch das französische Analystenhaus Tallage erwartet für die EU-28 mit 20,4 Mio.t Rapssaat (einschließlich Kroatien: 67.000 t) eine um 4,6 % höhere Ernte als im Vorjahr.

In Deutschland steht laut der OilWold-Prognose eine Rekordernte bevor. Mit geschätzten 5,8 Mio.t würde die Ernte rund 19 % größer ausfallen als im Vorjahr.


Für Frankreich wird eine um rund 9 % niedrigere Ernte (5,0 Mio.t) als im Vorjahr erwartet. Das französische Landwirtschaftsministerium geht sogar davon aus, daß die Rapsernte um 18,5 % auf nur 4,4 Mio.t fallen könnte.

Die Rapsernte der beiden größten EU-Produzenten dürfte somit maximal 5 % größer ausfallen als im letzten Jahr. Der Importbedarf der EU, -  nicht nur der weltweit größte Rapsproduzent, sondern auch der größte Rapsverbraucher -, dürfte 2013/14 einen nur unwesentlich niedriger ausfallen als in der Vorsaison (2012/13: 3,1 bis 3,2 Mio.t). Angesichts eines Inlandsverbrauchs von 22,5 bis 22,9 Mio.t Rapssaat bleibt die EU auch 2013/14 Nettoimporteur.

Für die Ukraine, ein wichtiges Lieferland für EU-Importe, wird mit 2 Mio.t Rapssaat zwar eine um 54 % höhere Ernte prognostiziert. Die ukrainische Rapsernte kommt bei warmem und trockenem Erntewetter schnell voran: Ein Viertel der Flächen ist bereits geerntet. Damit dürften demnächst rund 500.000 t mehr Rapssaat als im Vorjahr (1,35 Mio.t) für den Export verfügbar sein.

 
 
 
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