Raps und Rapsschrot: Knappes Angebot


G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 11.03.2013


Die Nachfrage nach Rapssaat und Rapsschrot ist rege. Ein knappes Angebot sorgt dafür, dass für vordere Termine Aufgelder bezahlt werden müssen.

 

Anbau von Raps
Deutschlandweit führten günstige Witterungsbedingungen und attraktive Rapspreise zu einer Ausweitung des Rapsanbaus zur Ernte 2013 um über 9 Prozent. Die guten Aussaatbedingungen im August und September wurden genutzt.

Eine anhaltend hohe Nachfrage nach Raps führte nach zwei schwierigen Anbaujahren nun in vielen Regionen zu einer Ausdehnung der Aussaatfläche. Die hohen Preise, die in den letzten Jahren erzielt werden konnten, beeinflusste die Rapsanbaufläche positiv.

 

Marktlage
Die Grafik zeigt, wie sich die Kurse seit 2012 entwickelten. Starke Kursausschläge kennzeichneten den Verlauf. Die knappen Bestände sorgten für Preisauftrieb.


Zurzeit liegen nur noch wenige Mengen der letztjährigen Ernte bei Landwirtschaft und Handel. Die neuen Rapsbestände sind zufriedenstellend aufgelaufen und versprechen derzeit eine gute Ernte. Noch ist der Winter jedoch nicht vorbei, und wie sich die weitere Vegetationsphase zeigt bleibt abzuwarten. Auf den Markt zeigt die voraussichtlich größere Erntemenge – die nicht nur in Deutschland sonder EU-weit erwartet wird - ihre Wirkung. Der Rapshandel bleibt derzeit ohne Impulse. Der Handel schiebt Neukäufe - wenn es geht - auf hintere Termine. Die Ex-Ernte 2013 steht unter Preisdruck.

Während Rapspreise sich nur knapp behaupten wird Rapsschrot wieder zu anziehenden Kursen gehandelt. Bei hohen Sojakursen und - damit verbunden hohen Sojaschrotkursen - ist Rapsschrot für die Mischfutterindustrie interessant.


Vergleicht man die Entwicklung von Soja- und Rapsschrot, so ist die Abhängigkeit der Kurse deutlich zu sehen. Die Sojaernte in Südamerika schreitet zügig voran. Schwierigkeiten bereitet zurzeit die Schiffsverladung in den Ausgangshäfen. Händler erwarten in naher Zukunft günstigere Sojakurse. Dies hat sicherlich auch Auswirkungen auf den Rapsschrotpreis, die Marktbeteiligten rechen langfristig mit sinkenden Kursen.

 

 

Prognose
Von der Europäischen Kommission wird die kommende Rapsernte derzeit auf 20,5 Millionen Tonnen geschätzt. Dies ist ein Plus von 6,3 % gegenüber dem Vorjahr. Der Hauptgrund für diese Schätzung ist in der Ausweitung der Produktionsflächen zu sehen. Mit der größeren Erntemenge rechnet die EU-Kommission auch mit einem höheren Bedarf sowohl für die Rapssaat als auch für Rapsschrot.

  • Raps
    Trifft die positive Einschätzung der EU hinsichtlich der Versorgungslage ein, gilt die alte Vermarktungsregelung: bessere Versorgungslage = Preisdruck. Einen Vorgeschmack dessen sind die nachgebenden Kurse auf den hinteren Terminen.

  • Rapsschrot
    Die Erntefortschritte von Soja in Südamerika hat auch Einfluss auf die Rapsschrotnotierungen. Spekuliert wird auch mit einer größeren US-Sojaernte. Langfristig wird auch bei den Nachfolgeprodukten von Raps - wie zum Beispiel bei Rapsschrot - mit Preisdruck gerechnet.

 
 
 
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