Ernte 2013: Trockenstreß in den USA läßt die Kurse steigen


S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 27.11.2012


In den USA entwickelt sich die anhaltende Trockenheit in weiten Anbauregionen zu einem zunehmend ernst zunehmenden Risikofaktor für die Ernte 2013. Das sorgt für Preisauftrieb - auch an den EU-Märkten.

 

Nur noch 33 % der Weizenbestände mit "gut" bis "sehr gut" bonitiert
In den USA ist es in einigen Regionen des Mittleren Westens wie auch in den Anbaugebieten der "Southern Plains" und der "Northern Plains" auch Ende November noch immer viel zu trocken. Nach der Jahrhundertdürre in diesem Sommer liegt die Bodenfeuchte in weiten Regionen noch immer auf kritisch niedrigem Niveau. Der Regen der letzten Wochen hat nicht ausgereicht, um den Trockenstreß bei den Winterkulturen in den Dürregebieten zu entschärfen.


Entsprechend schlecht entwickeln sich auch die aufgelaufenen Winterweizen-Bestände. In der vierten Woche in Folge wurden die US-Weizenflächen schlechter bonitiert.

Nur noch 33 % der Flächen werden inzwischen mit "gut" bzw. "sehr gut" bewertet. Das ist die schlechteste Einstufung der Feldbestände seit 1985. Ende Oktober wurden noch 40 % der Weizenflächen mit "gut" bzw. "sehr gut" eingestuft, im letzten Jahr waren es immerhin 52 %.


Bis zum Ende der letzten Woche waren zwar - wie in "Normaljahren" - rund 88 % der Weizenflächen aufgelaufen (5-Jahres-Durchschnitt: 90 %). Doch der anhaltenden Trockenstreß setzt den jungen Weizenpflanzen immer stärker zu. Regional treten bereits erhebliche Trockenschäden auf. In wichtigen Anbaustaaten wie z.B. Kansas werden nur noch 29 % der Weizenbestände mit "gut/sehr gut" bonitiert.

 

Prognose
Der schlechte Entwicklungszustand der Weizenbestände in den USA sorgt nicht nur am US-Markt für einen kräftigen Preisauftrieb. Auch an den EU-Börsen geht es bei den Kursen weiter aufwärts. Immerhin werden in den USA mit Winterweizen-Sorten rund 72 % der Weizenernte produziert. Da die USA mit einem Anteil von rund 20 % der Welt-Weizenexporte die Nr.1 unter den Exporteuren sind, hätte eine niedriger US-Ernte auch erhebliche Auswirkungen auf die globale Weizenbilanz. .

Auch für die nächsten 7 bis 10 Tage werden für die USA keine ergiebigen Niederschläge prognostiziert. Da für die kommenden Tage aber etwas wärmere Temperaturen erwartet werden, wird der Trockenstreß in vielen Anbauregionen weiter zunehmen und zunächst für weitere Hausse-Signale sorgen.

 
 
 
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