Mais: Anbauflächen werden ausgedehnt


G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 12.11.2012


In allen Bundesländern wurde mehr Mais angebaut als noch im Vorjahr. Damit setzte sich die Entwicklung der vergangenen Jahre in Deutschland fort.

Fast ausschließlich ist der Flächenanstieg auf den Anbau von Silomais zurück zu führen. Neben der Fütterung von Silomais wird immer mehr Mais für die Biogaserzeugung eingesetzt.

 

Marktlage
Die Maisernte in Deutschland neigt sich dem Ende. Während in Deutschland, Frankreich und Österreich die Ernte überwiegend als gut zu bezeichnen ist, konnte in den Südost Europäischen Ländern wie z.B. in Bulgarien und Ungarn nur geringere Mengen eingefahren werden. Die Versorgungsbilanz in der EU wird als eng angesehen. Geschätzt wird, dass EU-weit 13 Mio.t weniger Mais in 2012 geerntet wurde. Die Preise für Körner- und Silomais haben sich gegenüber dem Vorjahr erhöht.

 

Anbausituation in Deutschland: Silomais
Die Silomaisernte in Deutschland fällt in diesem Jahr in den Bundesländern unterschiedlich aus. Erreicht wurden im bundesweiten Durchschnitt etwa 452,2 dt/ha., damit werden zwar die Spitzenwerte von 2011 (Rekordernte) nicht erreicht, trotzdem liegt das Ergebnis über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Allerdings wurden in den einzelnen Bundesländern deutliche Unterschiede bei den Hektarerträgen erzielt. In Hessen erzielten die Landwirte 542,2 dt/ha in Mecklenburg Vorpommern waren es hingegen nur 364,3 dt/ha.

Silomais ist eine der wichtigsten Ackerfutterplanzen für Rindermast und Milcherzeugung. Auch die Nutzung zur Energieerzeugung nimmt zu. Gerade in den letzten Jahren boomte der Ausbau der Biogasanlagen. Preislich wurden im Oktober für die Tonne Silomais in Deutschland zwischen ca. 31 bis 43,50 Euro erzielt.

 

Anbausituation in Deutschland: Körnermais
Aber auch Körnermais gewinnt an Bedeutung. Mais ist vor Weizen und Reis die wichtigste Getreideart für die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln für die Lebensmittelindustrie und die industrielle Verwertung. Die Lagerbestände werden als gering eingeschätzt. So wurde bei der Hamburger Getreidebörse e.V. in der 45. Kalenderwoche ein Preis von 256,00 Euro je Tonne notiert, im Vorjahr, in der gleichen Kalenderwoche, waren es 195,00 Euro. Ein ähnlicher Preisabstand wird auch bei den hessischen Erzeugerpreisen erkennbar. In der 45. Kalenderwoche wurde für Körnermais frei Erfassungslager 219 Euro erzielt, im Jahr davor waren es rund 172 Euro.

 

Prognose
Ein geringes Angebot aus Südosteuropa und eine hohe Nachfrage sorgt dafür das die Maispreise noch „Luft nach oben“ haben. Der Eurokurs hat seine Schwäche in den Sommermonaten überwunden, doch im Vergleich zum Vorjahr ist unsere Währung noch immer schwächer, auch dies wirkt sich beim Handel aus. Der Neu- und Ausbau von Biogasanlagen – gerade im letzten Jahr – sorgt für weiterhin hohen Bedarf und somit für feste Kurse.

 
 
 
Vorhergehende Beiträge
22.10.2012 Körnermais: Feucht oder trocken verkaufen?
24.08.2012 Körnermais: Noch kein Ende der Hausse
20.07.2012 Körnermais: Allzeithoch am US-Markt
   
 
 
 
 

Seitenanfang