Um 5 Mio.t hat der Internationale Getreiderat seine Prognose für die weltweite Weizenernte 2012/13 reduziert. Vor allem die Auswinterungsschäden und die wochenlange Trockenheit in Europa haben zu der Neubewertung geführt.
IGC prognostiziert Defiziternte
Der Internationale Getreiderat (IGC), London hat am 26.04.2012 seine Prognose für die weltweite Weizenernte auf 676 Mio.t abgesenkt. Damit erwartet jetzt 5 Mio.t Weizen weniger als noch Anfang April und sogar 19 Mio.t weniger als im Rekord-Erntejahr 2011/12.
Der IGC schätzt den Verbrauch fpr 2012/13 auf 680 Mio.t. Das würde bedeuten, daß die Produktion den Verbrauch nicht ganz decken würde, so daß die globalen Lagerbestände zur Bedarfsdeckung herangezogen werden müßten. Die IGC-Statistik weist daher um 4 Mio.t rückläufige weltweite Lagerbestände aus. Die Welt-Vorräte lägen jedoch auch dann noch rund 75 % höher als im Hausse-Jahr 2006/07.
Obwohl die globalen Lagervorräte schrumpfen dürften, ist daher - statistisch gesehen - nicht mit Knappheit zu rechnen. Allerdings dürfte es zu deutlichen regionalen Verschiebungen beim Angebot kommen.
Die EU-Produktion schätzt der IGC infolge der Frostschäden und der in vielen Regionen noch immer zu trockenen Bodenverhältnisse deutlich niedriger ein. Für die EU-27 wird für dieses Jahr eine Weizenproduktion 133,1 Mio.t prognostiziert, verglichen mit 138,2 Mio.t im Jahr 2011.
Für die USA und Kanada erwartet der IGC dagegen eine deutlich höhere Ernte als im Vorjahr. Die Weizenerzeugung soll dort um 3,6 Mio t auf 58,0 Mio.t bzw. um 700.000 t auf 26,0 Mio.t steigen. Auch für Rußland wird ein Plus bei der Weizenernte um 1,8 Mio.t auf 58,0 Mio.t erwartet.
Dagegen werden die Aussichten für die Ukraine und Kasachstan deutlich niedriger angesetzt. Der IGC erwartet, daß die ukrainische Ernte mit voraussichtlich 14 Mio.t um 8,3 Mio.t niedriger ausfällt und damit das Vorjahresergebnis um mehr als ein Drittel verfehlt.
