Schweine: Positive Stimmung am EU-Markt

G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 11.04.2012


Preislich geht es – nach langer Durststrecke – wieder aufwärts. Ein knappes Angebot und eine gute Nachfrage bewirken derzeit festere Kurse.

 

Marktlage
Im Januar 2011 fielen - durch die Dioxin-Funde in Futtermitteln – die Schweinepreise in Hessen auf den extrem niedrigen Stand von 1,18 €/kg SG. Die Nachfrage nach Schweinefleisch sank. Die Folge war ein Kurssturz an den Märkten – und dies nicht nur in Deutschland.

Die Kurse konnten sich zwar relativ schnell erholen, seit Februar 2011 ging es zunächst einmal preislich bergauf. Die private Lagerhaltung während der Dioxin-Krise sorgte aber den Sommer über als Kursbremse. Einen neuerlichen Tiefstand erreichten die Kurse Anfang dieses Jahres. Das Aufkommen an Schlachtschweinen lag über der Nachfrage. Seit Ende Februar sorgt ein kleineres Schlachtschweineangebot für ausgeglichene Verhältnisse am Markt. Nicht zuletzt die sonnigen Temperaturen im März sorgten für einen guten Fleischabsatz im Inland. Vielerorts wurde die Grillsaison eröffnet.

Die Kurse stiegen wieder an. Schlachtbetriebe, die Hauspreise androhten konnten sich nicht durchsetzten. Zwei Drittel aller europäischen Schlachtschweine werden in nur sechs Ländern produziert, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Niederlande, Polen und Spanien. Trotz eines regen Binnenhandels innerhalb der EU sind die Preise in den verschiedenen Ländern uneinheitlich. Dies zeigt auch die Grafik:


Gewinne konnten Landwirte bei stetig steigenden Kosten nur schwer erzielen. Der Preisanstieg ist nötig, muss aber dauerhaft erreicht werden um schweinehaltende Betriebe aus den roten Zahlen heraus zu holen. Eine gute Binnenmarktlage und ein funktionierender Export helfen dabei.

Da in diesem Jahr die Fußball EM in Polen und der Ukraine ausgetragen werden, rechnen sich die europäischen Erzeuger eine größere Nachfrage aus. Sollte das Wetter im Sommer „mitspielen“, werden einige zusätzliche Grillaktionen anstehen. Bei kleinem Angebot haben Erzeuger eine gute Verhandlungsbasis auskömmliche Preise heraus zu handeln.

 

Prognose
Die freundliche Stimmung auf den EU Schlachtschweinemärkten hält auch in der aktuellen Woche an. Die Nachfrage nach Schlachtschweinen bleibt lebhaft, so dass auch nach den Feiertagen nicht mit einem Angebotsstau gerechnet wird. Derzeit gehen die meisten Marktteilnehmer in Hessen von mindestens stabilen Kursen aus.

 
 
 
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