Ernte 2011: US-Prognose bietet Hausse-Signale

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 13.07.2011


Weltweit läßt ungünstiges Anbauwetter die ursprünglichen Anbau- und Ernteerwartungen schrumpfen. Jetzt haben die Analysten des US-Landwirtschaftsministeriums in ihrer Juli-Prognose für die wichtigen Anbaukulturen ihre Erwartungen zur Entwicklung der Welt-Lagerbestände nach unten korrigiert. Die globale Versorgung wird damit knapper.

Welt-Ernte knapper bis defizitär
Die weltweite Getreide-Produktion 2011/12 wird zwar größer ausfallen als im Vorjahr, jedoch kleiner als bisher erwartet. In seiner Prognose vom 12.07.2011 prognostiziert das US-Landwirtschaftsministerium seine Prognose um unbedeutende 2,5 Mio.t auf 1.851 Mio.t Getreide nach unten korrigiert. Damit würde die Welt-Getreideernte rund 3,4 % größer ausfallen als im Vorjahr.

Zugleich wird der Verbrauch um 2,5 % höher geschätzt und würde damit auf auf 1.941 Mio.t steigen. Das bedeutet ganz klar eines: Die Welt-Getreide-Ernte fällt ein weiteres Jahr defizitär aus und die Lagerbestände aus den vorangegangenen Rekordernten werden weiter abgebaut.

Infolge der steigenden Nachfrage entwickelt sich die Versorgungslage auch bei Weizen - trotz einer höheren Ernte - knapper. Die US-Analysten erwarten daher einen Rückgang der globalen Lagerbestände um 1,6 %.

Auch bei Mais wird ein Schrumpfen der Lagervorräte prognostiziert. Wie erwartet wurden zwar die Produktionszahlen nach oben korrigiert, doch auch der Verbrauch soll deutlich steigen. Die US-Analysten gehen jetzt von höheren Lagervorräten in den USA - dem Mais-Exporteur Nummer 1 - und damit auch weltweit aus. Im Vergleich zum Vorjahr weisen die Zahlen auch hier eines aus: Die Endbestände schrumpfen in der Saison 2011/12 nicht nur in den USA (-1,1 %), sondern auch weltweit (-4,3 %).

Knapper entwickelt sich auch die Versorgungssituation bei Rapssaat. Mit einer globalen Produktion von 58,8 Mio.t fällt die Welt-Ernte knapp 1 % kleiner und damit erneut defizitär als im Vorjahr aus. Bei anhaltend hohem Verbrauch schrumpfen die Endbestände um fast 32 % auf nur noch 3,7 Mio.t. Nicht nur für die EU wird eine deutlich kleinere Ernte erwartet. Auch die Erwartungen für die kanadische Rapsernte wurden jetzt nach unten korrigiert.

 
 
 
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