Speisekartoffeln: Feste Preise

G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 30.03.2011


Kartoffeln sind – auch am Ende der Saison – doppelt so teuer wie im Vorjahr. Die meisten Erzeuger sehen dem Vermarktungsende gelassen entgegen. Preis- und Vermarktungsdruck entsteht nur, wenn Qualitätseinbußen zu erwarten sind.

Marktlage
Sukzessive werden die Kartoffellager geräumt. Stabile Preise sind auch Ende März für die alterntige Ware zu erzielen. Eine immer noch ansprechende Qualität findet im ruhigen, aber stetigen Abverkauf Käufer. Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum werden zwar schon in den Geschäften offeriert, finden aber bei den Verbrauchern noch keine große Nachfrage. Der Preis der Frühen ist vielen Kunden zu hoch, zum Teil wird der Geschmack moniert.

Ungewissheit herrscht über die Lagerbestände bei den Landwirten. Die meisten Marktbeteiligten gehen aber von ausreichenden Beständen aus. Wie die Grafik zeigt konnten in diesem Jahr Lagerzuschläge erzielt werden. .

Die Preise lagen weit über dem des letzen Jahres. Abpacker und Großhandel vertrauen darauf, dass feste Preise für Lagerkartoffeln auch in naher Zukunft noch Bestand haben. So erzielten sie in der vergangenen Woche einen Preiszuschlag.

Einige Landwirte wollen ihre Lager räumen und waren dafür auch bereit, beim Preis etwas nachzugeben. Die Sorge, dass es zu Qualitätsverlusten bei noch längerer Lagerung kommt wächst hier, je nach Ausstattung der Lagerräume.

Derzeit wird noch überwiegend deutsche Lagerware im Lebensmittelhandel vermarktet. Mittlerweile erreichen auch Speisefrühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum unsere Lebensmittelmärkte. Mit Beginn der Spargelsaison wird die Nachfrage nach Frühkartoffeln stärker werden. Mit einer Umstellung auf Importware dürfte noch vor Ostern zu rechnen sein.

 

Prognose
Die Anbaufläche in Hessen dürfte 2011 weitgehend konstant bleiben. Das Setzen der Frühkartoffeln ist in Südhessen schon in vollem Gange, in Nordhessen verhinderten starke Nachtfröste die Pflanzung. Bodenfeuchte und Nachtfröste verzögern eine zügige Entwicklung der Auspflanzungen. Kartoffeln, die unter Folie gesetzt wurden, profitieren davon, dass sich unter der Folie das Erdreich wesentlich besser erwärmt. In einigen Regionen muss durch Regenmangel – vor allem bei leichteren Böden –die Beregnung angeschlossen werden.

  • Ein qualitativ ansprechendes  Angebot alterntiger Ware sorgt auch Ende März für feste Preise.
  • Immer noch werden Lagerkartoffeln exportiert, Abnehmer sind z.B. die Oststaaten, die vor allem die großen Sortierungen aufkaufen. Diese Geschäfte entlasten den hiesigen Markt.
  • Derzeit rechnen die Marktteilnehmer weiterhin mit stabilen Kursen für alterntige Ware.
  • Spätestens mit den ersten heimischen Frühkartoffeln sollten die Kartoffellager allerdings geräumt sein.

 
 
 

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