Verbraucherpreise: Preisauftrieb im September beschleunigt

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 12.10.2010


Die Verbraucherpreise in Deutschland sind so stark gestiegen wie seit November 2008 nicht mehr. Größte Preistreiber waren Energie und Nahrungsmittel.

Lebenshaltungskosten 1,3 Prozent höher als vor einem Jahr
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der Verbraucherpreisindex für Deutschland im September 2010 um 1,3 % höher als im September 2009. Im Juli 2010 hatte die Inflationsrate gemessen am Verbraucherpreisindex bei +1,2 % und im August 2010 bei +1,0 % gelegen. Der Preisauftrieb hat sich im September 2010 wieder etwas verstärkt.

Eine noch höhere Inflationsrate wurde zuletzt im November 2008 mit +1,4  % registriert.

Auch im September 2010 wurde die Inflationsrate vor allem durch die Preisentwicklung bei Energie und bei Nahrungsmitteln geprägt. Energie verteuerte sich im September 2010 insgesamt um 4,6 % gegenüber September 2009. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen binnen Jahresfrist ebenfalls überdurchschnittlich um 3,0 % an.

Bei der Teuerung der Nahrungsmittel war im September 2010 neben den höheren Preisen bei den saisonabhängigen Nahrungsmitteln (frisches Obst und Gemüse, frischer Fisch) mit +13,5 % vor allem der starke Preisanstieg bei Speisefetten und -ölen (+16,6 %) auffällig, der von der außergewöhnlichen Preisentwicklung bei Butter (+42,4 % gegenüber September 2009) bestimmt wird. Molkereiprodukte und Eier verteuerten sich um 2,6 %.
Etwas günstiger waren dagegen Süßwaren (−1,3 %; darunter Zucker: −13,0 %) sowie Brot- und Getreideerzeugnisse (−0,5 %; darunter Mehl: −17,3 %).

 

Preisstabilität
Im Vergleich zum Vormonat August blieben die Preise im September 2010 allerdings insgesamt nahezu unverändert (− 0,1%).
Der für die Geldpolitik wichtige Schwellenwert von 2 % wird im September 2010 jedoch weiterhin deutlich unterschritten. Damit herrschen nach Definition der Europäischen Zentralbank (EZB) trotz der höheren Jahresteuerung weitgehend stabile Preise.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiebaden

 
 
 


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