Getreide: Kleinere Ernte = Höhere Preise

G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 22.07.2010


Die anhaltende Hitze schädigt das noch auf dem Feld stehende Getreide. Verarbeiter, Tierhalter und Biogasanlagenbetreiber konkurrieren um die Rohstoffe.

Marktlage
Die geschätzten Ernteaussichten wurden nicht nur in Nordeuropa nach unten korrigiert, auch in Russland hat es seit Wochen nicht mehr geregnet. Zunehmend kommt es auf den Feldern zu Notreife mit reduzierten Ertragserwartungen. Die Preisfindung für die neue Ernte gestaltet sich schwierig, da Erzeuger und Erfasser oft noch deutlich abweichende Preisvorstellungen haben. Da aber weltweit von geringerer Ernte ausgegangen wird legen die Kurse beim Getreide spürbar zu. Viele Landwirte warten derzeit Ernte und Preisentwicklung erst einmal ab, bevor sie neue Verträge abschließen.

 

Futtergetreide
Auch beim Futtergetreide zeichnet sich ab, dass große Unterschiede in der Ertragsmenge und bei den Qualitäten erzielt werden. Während bei Gerste erste Ernteresultate noch ansprechende hl-Gewichte und Erträge erzielten, wird bei Hafer, Triticale und Körnermais infolge des Hitzestresses mit deutlich schlechteren Qualitäten und Mengen gerechnet. Die Hitzewelle ist diesmal mit Preis bestimmend. So erfreulich höhere Kurse für Getreide produzierenden Betriebe sind, so belastend wird dies für tierhaltende Betriebe. Hier kommen in diesem Jahr wieder deutlich höhere Futterkosten auf die Erzeuger zu.

 

Prognose
Weltweit werden weniger Mengen an Getreide geerntet. Auch Futtergetreide wird preislich ansteigen. Wie die Grafik zeigt stiegen die Kurse langsam aber stetig. Der Wettbewerb um die Ernte steigt. Futterweizen wird derzeit wie Brotweizen gehandelt. Die Kursbewegungen am Markt gilt es jetzt besonders zu beobachten.

 
 
 
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