Börse am Vortag: Freundlicherer Wochenstart

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 23.02.2010


Nach der überraschenden Diskontsatzentscheidung der amerikanischen Notenbank gerieten auch die Agrarrohstoffe kräftig unter Preisdruck. Die neue Handelswoche startete jetzt etwas freundlicher.

Konjuktur
Die deutsche Wirtschaft hat im vierten Quartal 2009 eine Wachstumspause eingelegt. Das geht aus dem gestern (22.01.2010) veröffentlichten Februar-Bericht des Bundesfinanzmionisteriums hervor. Positive Wachstumsimpulse kamen im 4.Quartal lediglich von der Außenwirtschaft. Einer deutlichen Ausweitung der Exporte stand dabei ein Rückgang der Importe gegenüber. Die Inlandsnachfrage entwickelte sich dagegen ungünstig. So setzte sich die Erholungstendenz bei den Investitionen im Schlußquartal des vergangenen Jahres nicht fort. Auch der Konsum war – wie bereits in den Sommermonaten – im Vorquartalsvergleich rückläufig.

Devisen
Der Kurs des Euro wird noch immer durch die Diskontsatzerhöhung in den USA stark belastet. Am 18.02.2010 hatte die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) überraschend ihren Diskontsatz um 25 Basispunkte auf 0,75 % erhöht. Zu diesem "Notzins" können US-Geschäftsbanken jederzeit bei der Fed Geld kurzfristig leihen. Der wichtigere Dollar-Leitzins bleibt hingegen unangetastet. Dennoch wird die unerwartet frühe Anhebung des Diskontsatzes von vielen Marktteilnehmern als Neuausrichtung der US-Geldpolitik gewertet.

Die Fed-Entscheidung ließ den Euro-Kurs kräftig abrutschen. Doch gestern konnte sich der Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) mit 1,3626 US-Dollar wieder leicht erholen. Im heutigen Vormittagshandel wird der Euro geringfügig fester gehandelt. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,3628 US-Dollar.

Energie
Die Preiserholung am Rohölmarkt dauert an. Gestützt durch einen wieder etwas schwächeren Dollar strebten die Ölpreise gestern weiter aufwärts. US-Rohöl der Sorte WTI wurde zuletzt mit 80,16 US-Dollar je Barrel auf dem höchsten Stand seit knapp sechs Wochen notiert. Auch die Aussichten auf eine wieder wachsende weltweite Ölnachfrage stützen die Kursentwicklung an den Warenterminmärkten.

Agrarrohstoffe
Die neue Dollar-Stärke brachte die Agrarrohstoffe am Ende der Woche kräftig unter Druck. Vor allem an den europäischen Märkten geriet Getreide in die Verlustzone. Gestern stützten die Aktivitäten der spekulativen Fondsgesellschaften beiderseits des Atlaniks wieder den Kursverlauf.

MATIF-Weizen notierte den Front-Termin mit 125,50 Euro/t wieder um +0,25 Euro höher als am Vortag. Spätere Termine zeigten unterschiedliche Kursrichtungen. MATIF-Raps verbesserrte sich um +1,25 Euro auf 297,50 Euro/t. Spätere Termine zogen bis zu 1,25 Euro/t an. MATIF-Mais stand mit 129,75 Euro/t um 0,25 Euro im Minus im Vergleich zum Vortag. Spätere Termine zeigten unterschiedliche Kursrichtungen. Sojabohnen und Sojaschrot notierten an den transaltlantischen Börsen im Plus.

Für den heutigen Handelstag erwarte ich persönlich bei Agrarrohstoffen eine stabile Kursentwicklung und sogar weitere leichte Kursverbesserungen.

 
 
 


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