Börse am Vortag: Spekulanten "hebeln" an den Märkten

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 12.02.2010


Boom oder Crash? Am Kapitalmarkt ist man sich der Risiken bewußt. Doch da sind auch immer wieder die optimistischen Prognosen, die Hoffnung auf ein stärkeres Wirtschaftswachstum aufkommen lassen. Die Rohölpreise sind seit Tagen auf JoJo-Kurs, auch wenn man an der Tankstelle davon nur wenig bemerken kann. Agrarrohstoffen fehlt die klare Richtung.

Konjuktur
Die Wirtschaft der Eurozone wird im laufenden Jahr 2010 voraussichtlich eine moderate Erholung ausweisen. Dies geht aus dem gestern vorgelegten Monatsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) hervor. Es wird erwartet, dass die Preis-, Kosten- und Lohnentwicklung analog zu einer langsamen Erholung der Nachfrage im Euroraum wie auch in der übrigen Welt insgesamt nach wie vor gedämpft verläuft.

Devisen
Kaum verändert präsentierte sich der Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) mit 1,3718 US-Dollar (Tiefstand 08.02.2010: 1,3675). Der Devisenhandel hatte auf konkretere Beschlüsse des EU-Griechenland-Gipfels gehofft. Inzwischen wird der Euro wieder fester gehandelt. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,3680 US-Dollar.

Energie
Die Preiserholung am Rohölmarkt dauert an. Die Aussichten auf eine wieder wachsende weltweite Ölnachfrage haben die Kurse an den Warenterminmärkten am vierten Tag in Folge Auftrieb gegeben. Die Kursschwankungen im Laufe eines Handelstages fallen teilweise krass aus.

Agrarrohstoffe
Ganz allmählich werden die Rohstoffmärkte für Investoren wieder attraktiver. Dabei bestimmen die Aktivitäten der spekulativen Fondsgesellschaften beiderseits des Atlaniks den Kursverlauf. Weizen mußte an den US-Märkten gestern Verluste hin nehmen, während Mais, Sojabohnen und Sojaschrot wieder etwas fester notierten.

MATIF-Weizen notierte den Front-Termin mit 126,00 Euro/t um +0,50 Euro höher als am Vortag. Spätere Termine zeigten unterschiedliche Kursrichtungen. MATIF-Raps verbesserrte sich erneut um +2,00 Euro auf 292,00 Euro/t. Spätere Termine zogen bis zu 1,25 Euro/t an. MATIF-Mais stand mit 132,50 Euro/t um +0,25 Euro im Vergleich zum Vortag im Plus. Sojabohnen und Sojaschrot notierten an den transaltlantischen Börsen im Plus.

Für den heutigen Handelstag erwarte ich persönlich bei Agrarrohstoffen eine vorerst stabile Kursentwicklung. Zu Turbulenzen könnte es jedoch angesichts des heute erwarten Berichts des US-Energieministeriums zu den amerikanischen Lagerbeständen kommen. Rapssaaten wie auch der Sojakomplex könnten durchaus in einen spekulativ motivierten Abwärtsstrudel gerissen werden.

 
 
 


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