Der US-Dollar feiert ein erstaunliches Comeback. Seitdem die US-amerikanischen
Notenbank FED am 16.12.2009 erklärt hatte, noch "für eine längere Zeit" ihre Quasi-Nullzinspolitik fortzuführen, gewinnt der Dollar an Stärke. Der Euro ist gestern unter der Marke von 1,43 US-Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Euro-Referenzkurs mit nur noch 1,4279 Dollar fest.
Die neue Dollar-Stärke kühlt das Interesse der Kapitalanleger an Agrarrohstoffen ab. Zunächst entwickelten sich Agrarrohstoffe auf beiden Seiten des Atlantiks weitgehend seitlich. Inzwischen prägt ein leichter Schwächetrend den Markt.
Während Januar-Weizen an der europäischen Börse MATIF mit 129,25 Euro/t unverändert zum Vortrag schloß, gab die Mai-Fälligkeit um -0,25 Euro auf 134 Euro/t nach. Weizen an den amerikanischen Börsen CBOT, KCBT und MGEX erzielte Kursgewinne.
MATIF-Mais notierte schwächer. Je nach Fälligkeit büßten die Notierungen zwischen 0,00 und 1,75 Euro/t ein. Auch CBOT-Mais schnoßß mit niedrigeren Kursen.
Kurseinbußen am Rohölmarkt brachten auch MATIF-Raps ins Minus. Der Januar-Termin schloß mit 282,75 Euro/t und damit um -1,00 Euro niedriger als am Vortag. Der Mai-Termin gab sogar um -1,25 Euro/t nach. Auch an der kanadischen Börse in Winnipeg ging es weiter aufwärts.
CBOT-Sojabohnen befinden sich seit der FED-Entscheidung auf Talfahrt. Gestern gaben die Kurse weiter nach. Sojaschrot und Sojaöl müssen ebenfalls weitere Verluste in Kauf nehmen. .
Für den heutigen Handelstag erwarte ich persönlich, daß der Euro-Kurs aufgrund positiv interpretierter US-Konjunkturdaten noch leicht fallen könnte. Aus Sicht von Euro-Land verbessern sich damit kurzfistig die Exportaussichten. Für Rohöl erwarte ich heute wieder Preissteigerungen. Agrarrohstoffen dürften nach meiner persönlichen Einschätzung wieder leicht ins Plus drehen.
Am realen Kassamarkt kehrt weihnachtliche Ruhe ein. Es kommt kaum noch zu Geschäftsabschlüssen und entsprechend besteht auch kaum nach Nachfrage. Die Preise tendieren seitwärts, zumal die Lagerbestände - insbesondere bei Getreide - derzeit nur wenig Preisspielraum nach oben lassen.