Positive Wirtschaftdaten lassen Kurse steigen

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 13.08.2009


Es scheint wieder aufwärts zu gehen mit der deutschen Wirtschaft. 0,3 Prozent erreichte das Wachstum im zweiten Quartal. Signale, daß die Talsohle der Rezession durchlaufen ist, sorgen jetzt für Wirtschaftsoptimismus.

Statistik dokumentiert wirtschaftliche Erholung
Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2009 erstmals wieder leicht gewachsen. Zuletzt war die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2008 gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,3 % im zweiten Vierteljahr 2009 höher als im Vorquartal. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2008 ging das preisbereinigte BIP um 7,1 % zurück.

Positive Impulse kamen von den privaten und staatlichen Konsumausgaben und von den Bauinvestitionen. Da die preisbereinigten Importe erheblich stärker zurückgegangen sind als die Exporte, trug auch der Außenbeitrag zum BIP-Wachstum bei.

Negative Einflüsse ergaben sich durch einen Abbau der Lagerbestände. Die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2009 wurde von 40,2 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 25.000 Personen oder 0,1 % weniger als ein Jahr zuvor.

 

Optimistische Meldungen sorgen für Auftrieb an den Märkten
Pressemeldungen, daß das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland und Frankreich im zweiten Quartal 2009 wieder gestiegen war, ließ auch die Laune an den Märkten steigen. Die Erwartung einer weiteren wirtschaftlichen Erholung in Westeuropa ließ die Märkte stärker als in den letzten Tagen ins Plus drehen. Bereits im Juni hatten die Statistiken ein starkes Exportwachstum von 7 Prozent ausgewiesen.

Noch im ersten Quartal des Jahres war die Wirtschaftsleistung noch um über 3,5 Prozent eingebrochen. Dieser größte Rückgang seit Beginn der Berechnung amtlicher Quartalsergebnisse im Jahr 1970 hatte den Markt in eine lähmende Fruststimmung versetzt. Die neuen Meldungen werden daher als echte Trendwende interpretiert.

Dennoch steht die deutsche Wirtschaft wegen des dramatischen Einbruchs schlechter da als vor einem Jahr. Im Vorjahresvergleich sank das BIP um 7,1 Prozent, kalenderbereinigt allerdings nur um 5,9 Prozent.

 

Prognose
Für Eupuorie ist es angesichts der noch zu erwartenden negativen Entwicklungen am europäischen und internationalen Arbeitsmarkt noch zu früh. Der für viele Marktbeobachter überraschend hohe Anstieg der Wirtschaftsleistung bleibt am Markt dennoch nicht ohne Wirkung. Der Traum vom baldigen Aufschwung beflügelt die Marktphantasien.

Nach meiner persönlichen Einschätzung dürfte die Talsohle der Rezession durchlaufen sein. Ich erwarte in der nächsten Zeit eine vorsichtige Phase der Stabilisierung, die sich durch ein leichtes Wachstums bei Handel und Export auszeichnet.

Agrarrohstoffe dürften von dem stabileren Trend profitieren, zumal der Angebotsdruck aus der Ernte immer schwächer wird. Zusätzlichen Auftrieb dürften die Agrarrohstoffe duch den stetig nach oben kletternden Rohöl-/Energiemarkt erhalten.

 
 
 
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