Milch: Absatzkrise hält an

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 23.06.2009


Die Absatzkrise auf den Märkten für Milch und Milchprodukte hat die Erzeugerpreise auf historische Tiefstände sinken lassen.

Marktlage
EU-weit hat sich im April die Talfahrt der Milcherzeugerpreise fortgesetzt. Nach Berechnungen des niederländischen Bauernverband sank der Durchschnittspreis von auf Basis der Auszahlungspreise von 15 großen nord- und mitteleuropäischer Molkereien gegenüber dem Vormonat um knapp 3 Cent auf 23,74 Cent/kg.
Berechnungsgrundlage sind ein Fettgehalt von 4,2 % und ein Eiweißanteil von 3,4 %.

In Neuseeland zahlte die marktführende Molkerei Fonterra einen Milchpreis von umgerechnet knapp 0,18 Euro je Liter Standardmilch. Ab Juni gilt ein höherer Auszahlungspreis. Der Milch-Vorauszahlungspreis wurde um 2 % auf 5,20 neuseländische Dollar pro kg Milchfeststoff angehoben. Das entspricht einem Erzeugerpreis von knapp 0,19 Euro je Liter Standardmilch.

Auch in den USA konnte sich die Lage am Milchmarkt stabilisieren. Bereits 2008 haben die USA massiv Marktanteile auf dem Weltmarkt für Käse, Butter und Milchpulver gewonnen, während die EU an Boden verlor. Inzwischen fördern die USA die Exporte von Milchprodukten durch staatliche Unterstützungszahlungen. Die USA begründen diesen Schritt mit der Wiedereinführung der Export-Förderung durch die EU.

 

Fakten

  • EU-Milchmarktbericht
    Die EU-Staats- und Regierungschefs haben die Europäische Kommission am 19.06.2009 aufgefordert, innerhalb von zwei Monaten einen Bericht zur Lage des Milchsektors vorzulegen. Um das Markttief zu überwinden, soll der Bericht auch Handlungsmöglichkeiten für eine Marktstabilisierung definieren. Allerdings wurde festgestellt, daß die Health-Check-Beschlüsse, - und damit auch am Ausstieg aus der Garantiemengenregelung bis 2014/15 - weiterhin Grundlage der künftigen Agrarpolitik bleiben.

 

 
 
 


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