Fleischmarkt: Argentinische Rindfleischexporte sinken

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 03.04.2009


Aus Argentinien wird immer weniger Rindfleisch an den Weltmarkt exportiert. Im Jahr 2008 sind die Rindfleischexporte von gekühltem und gefrorenem Rindfleisch im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel zurückgegangen.

Als Grund für den Rückgang nennt der Verband der Fleischwirtschaft (VDF), Bonn, die Maßnahmen der argentinischen Regierung zur Begrenzung des Rindfleischexportes, die Streikaktionen der Landwirte und vor allem die seit 50 Jahren schwerste Dürreperiode des Landes.

Zwar haben die Schlachtungen im Zuge des dürrebedingten Bestandsabbaus zugenommen, doch die Schlachtgewichte waren zu niedrig, um das Fleischaufkommen auf dem gewohnten Niveau zu halten. Vor allem der Anteil geschlachteter Kühe hat sich in dieser Situation deutlich erhöht. Mit rund 222.000 t lagen die gesamten Exporte um die Hälfte niedriger als noch im Jahr 2005, also vor Einführung der Exportrestriktionen seitens der argentinischen Regierung.

Die Exporte in Nicht-EU-Länder gingen um ein Drittel zurück. Deutschland ist weiterhin mit einer nahezu konstanten Importmenge von 29.000 t wichtigster Handelspartner für unverarbeitetes Rindfleisch innerhalb der EU. Die Lieferungen in die Niederlande nahmen um zwei Drittel auf 13.000 t zu, die Einfuhren Italiens gingen um 6 % auf 9.600 t zurück.

Der VDF weist darauf hin, daß zwischen den argentinischen Ausfuhrdaten und den Einfuhrzahlen der EU geringfügige Abweichungen bestehen. Nach Angaben von Eurostat seien die argentinischen Lieferungen von frischem und gefrorenem Rindfleisch in die EU im Jahre 2008 gegenüber dem Vorjahr um 3 % zurückgegangen. Die argentinischen Daten weisen eine leichte Steigerung aus. Die Mengenniveaus seien aber identisch. Die Ursache für die kleinen Abweichungen liegt nach Einschätzung des VDF in der Zuordnung identischer Lieferungen zu unterschiedlichen Kalenderjahren (Verschiffungen um die Jahreswende).

Rindfleischexporte aus Argentinien
in 1.000 Tonnen  
2006
2007
2008
frisch, gefroren gesamt
315,8
297,1
221,5
davon Nicht-EU-27-Länder
258,8
240,2
161,7
  - darunter Rußland
170,6
94,0
66,1
  EU-27
56,8
56,7
59,2
  - darunter Deutschland
28,1
29,8
29,0
verarbeitet gesamt
61,5
65,8
62,0
davon Nicht-EU-27-Länder
45,3
44,8
40,7
  EU-27
16,2
21,0
21,3
Quelle: VDF/AHDB

Quelle: Verband der Fleischwirtschaft e.V., Bonn

 
 
 
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