Russland hält an der Kontingentierung der Fleischimporte fest

G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 11.03.2009


Der russische Fleischverband will Zölle als Instrument der Importsteuerung beibehalten.

Handelsbeziehungen zu Russland
Russland verfügt über ein liberales Außenhandelsregime, schützt aber bestimmte Produkte durch hohe Importzölle und mengenmäßige Einfuhrbeschränkungen (z.B. Fleischimporte). Damit wird der Import reguliert. Ein übliches Verfahren, auch die EU schützt sich durch Zölle und andere Handelsbarrieren.

Zur Verdeutlichung sind einige der Handelserschwernisse in der Grafik aufgeführt.

 

Aktuelle Diskussion
Der russische Landwirtschaftsminister Alexej Gordejew hält die Kontingentierung der Fleischimporte derzeit für das effizienteste Instrument die Marktentwicklung in Russland zu planen. Die russischen Betriebe haben dadurch die Möglichkeit, mit einer größeren Sicherheit in ihre Betriebe zu investieren. Der Zoll und die Einfuhrbeschränkungen verhindern das unkontrollierbare, günstige Fleischimporte die russischen Produkte aus dem Wettbewerb drängen. Die geplanten Maßnahmen sollen allerdings eine sichere Marktversorgung der russischen Verbraucher gewährleisten. Gerade in der jetzigen angespannten Finanzlage müssen Nahrungsmittel für die Bevölkerung bezahlbar sein.

 

Auswirkungen für die EU
Das festhalten an den Kontingenten und Zöllen verhindert, dass die Export in den Ostblock stärker ansteigen. In Zeiten der Finanzkrise sinkt der Verbrauch an Fleisch auch in Russland. Zusätzlich verhindern die Handelsbarrieren den freien Export aus Europa. Der Anteil des importierten Fleisches lag im vergangenen Jahr noch bei etwa einem Drittel. Auch wenn die Ernährungsindustrie besser abschneidet als die Industriebranche ist ein Exporteinbruch zu erwarten. Für Geflügel- und Schweinefleisch sind Maßnahmen zur Einschränkung der Importe schon beschlossen.

Angesichts der Finanzkrise erwarten die Experten ohnehin in allen Ländern einen Nachfragerückgang, besonders bei den teuren Fleischsorten.

 

Prognose
Marktanteile in der Ernährungswirtschaft bleiben hart umkämpft. Alle Länder versuchen die heimische Produktion zu stützen. Gegessen wird zwar immer – zunehmend bestimmt aber der Preis, was auf den Tisch kommt. In Zeiten knapper Geldmittel wird auch der Eta für Ernährung eingeschränkt. Nicht nur für die Autoindustrie wird es ein Jahr der Entscheidungen. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wird schneller vollzogen.

 
 
 


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