Am Freitag rutschte amerikanisches WTI-Rohöl
zweitweilig unter die Markt von 39 US-Dollar.
Heute geht es an den Ölmmärkten in den USDA
und Europa wieder aufwärts.
Marktlage
Am Freitag zogen unerwartet schlechte Arbeitsmarktzahlen
aus den USA und der schwache Kurs des russischen Rubels
die Kurse nach unten. Heute geht es an den Rohölmärkten
wieder aufwärts. Im Mittagshandel kostete ein
Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Referenzsorte
West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im
März 40,32 Dollar. Damit stabilisierte sich
der Kurs wieder deutlich über der 40 Dollar-Marke.
Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent
stieg ebenfalls auf 46,46 Dollar.
Damit wird Rohöl am internationalen
Markt rund 117 Dollar günstiger
als noch im Juli 2008 gehandelt.
WTI wie auch Brent sind leichte,
„süße“, schwefelarme Öle von annähernd
gleicher Qualität. Brent wird sogar als etwas
schlechter für die Raffinierung eingestuft. Umso
erstaunlicher ist, daß WTI derzeit rund 4 bis
6 Dollar unter dem Brent-Preis
gehandelt wird. In dem letzten Jahren war WTI meist
etwa 1,50-2,00 Dollar teurer als Brent-Öl.
Analysten erklären diese Abweichung
bei der Preisentwicklung damit, daß die WTI-Vorräte
in den Tanklägern wegen stark rückläufiger
Nachfrage weiter steigen und die Rohölkurse wegen
begrenzter Lagermöglichkeiten unter Druck geraten
sind.
Prognose
In den Vordergrund der Markteinschätzung
geraten Meldungen, daß Saudi Arabien und der
Irak die Fördermengen erneut reduzieren wollen.
Damit sind es die erwarteten Beschlüsse der Organisation
Erdöl exportierender Länder (OPEC),
die die Preisentwicklung steuern.
Bisher hatten die Bemühungen
der OPEC, die Förderung zu senken und Öl
knapper und damit wieder teurer zu machen, keinen
spürbaren Erfolg. Seit September hatte die OPEC
auf mehreren Treffen die Ölförderung um
4,2 Mio. Barrel pro Tag reduziert. Entscheidend
wird daher sein, inwieweit die OPEC ihre Mitgliedstaaten
zu weiteren Förderdrosselungen wie auch zu einer
verläßlichen Förderdisziplin bewegen
kann. Das nächste planmäßige OPEC-Treffen
soll am 15.03.2009 in Wien stattfinden.
Auch die energiepolitischen Maßnahmen
der neuen amerikanischen Regierung spielen bei der
Kursentwicklung eine wichtige Rolle. Der weltgrößte
Energieverbraucher hat äußerst deutlich
gemacht, daß aus finanziellen Gründen und
wegen des Umweltschutzes der Ölverbrauch verringert
werden soll. Zu erwarten ist, daß in den kommenden
Jahren mit einem stetigen Rückgang des Ölbedarfs
zu rechnen ist und daß kurzfristig erhöhte
Lagerbestände zu erwarten sind.