Der Getreide- und Sojamarkt gerät zunehmend unter
den Einfluß der Wetterextreme in wichtigen Produktions-
und Exportregionen der Welt.
China
- Nr.2 der Weizenproduzenten
Schwerste Dürre seit 50 Jahren
Die Dürre in Nordchina weitet sich
aus. Die zentralchinesischen Provinzen Henan und Anhui
sowie entlang des Gelben Flusses sind die Menschen
besonders betroffen. Mittlerweile sind bereits 10 Mio.
Hektar Anbaufläche davon betroffen. Die Regierung
in China erklärte am 05.02.2009 mehrere Landesteile
zu Notstandsgebieten der Stufe Zwei.
Seit Monaten fällt die Niederschlagsmenge
in Nordchina äußerst gering aus. Im Vergleich
zu Normaljahren soll das Niederschlahsvolumen je nach
Region zwischen 50 und 80 % niedriger liegen.
Zudem liegt die Durchschnittstemperatur im Vergleich
zum entsprechenden Vorjahreszeitraum etwas höher.
Die durch diese zwei Faktoren ausgelöste Dürre
betrifft mittlerweile auf zwölf Provinzen in
Nordchina.
Laut Wettervorhersage gibt es in
den kommenden Tagen immer noch keinen Regen. Um gegen
die Dürre vorzugehen, hat die chinesische Zentralregierung
zu einer verstärkten Dürrebekämpfung
aufgerufen.
In der wichtigen Getreideanbau-Provinz
Henan sind sämtliche Bewässerungsanlagen
im Einsatz. 63 % der Getreidefelder sind
dort betroffen. In den nächsten 10 Tagen
sollen 4,7 Mio. Hektar Weizenanbaufläche
in der gesamten Provinz bewässert werden.
Argentinien
- Nr.5 der Weizenexporteure
Krasser Produktionseinbruch
Die Hauptanbauregionen in Argentinien waren
bis zum letzten Wochenende von der schlimmsten Dürre
seit 47 Jahren betroffen. Erste Niederschläge
fielen je nach Region zu gering bis zu heftig aus.
Während man in einigen Anbauregionen noch immer
auf Regen wartet, standen andere unter Wasser. Am
Mittwoch brachten starke Stürme weiteren Regen,
so daß sich die Anbauausssichten für Sojabohnen
verbesserten. Man rechnet mit Ertragsrückgängen
bei Weizen zwischen 40 und 60 %. Für
die kommenden Tage wurde weiterer Regen vorhergesagt.
Ab Mitte kommender Woche soll es wiedder trocken und
heiß werden.
Die Sojaanbaugebiete im Süden
Brasiliens waren noch immer auf Regen.
Für das kommende Wochenende sind hier Niederschläge
vorhergesagt.
Australien
- früher Nr.4 der Weizenexporteure
Hitzewelle im Südwesten - Überschwemmungen
im Osten
Der Riesenkontinent Australien leidet derzeit
mit Rekordwerten über 43ºC unter der schlimmsten
Hitzewelle seit 100 Jahren. Mancherorts im Süden
Australiens wurden dort bisher unerreichte 46ºC
gemessen. Von der Hitze verbogene Schienen legten
den Bahnverkehr lahm und Waldbrände wüteten.
Im östlichen Queensland hat ein Zyklon für
Sturm und Starkregen gesorgt.
Die Ernte in Australien ist abgeschlossen.
Letzte Prognosen lassen erwarten, daß sie 25 %
unter dem 10-Jahres-Durchschnitt liegen könnte.
Die Gesamt-Getreideernte wurde zuletzt auf 4,7 Mio.t
geschätzt.
USA
- Nr.1 der Weizenexporteure
Trockenheit im Westen und Süden
In den USA wird in Texas die Dürre
immer krasser. 55% der Weizenbestände werden
hier inzwischen als „schlecht bis sehr schlecht“ eingestuft.
Und auch im Südweusten wird das Niederschlagsdefizit
seit Wochen immer größer.