Am Kartoffelmarkt ist die Marktsituation seit Wochen
unverändert ruhig. Eine - zwar stetige -
aber sehr ruhige Nachfrage sorgt dafür, dass
die Preise auf dem bisher erreichten Niveau stabil
blieben. Einen von den Erzeugern erhofften Lagerzuschlag
können Kartoffeln derzeit noch nicht erzielen.
Rückblick
auf die Vegetationsperiode in Hessen
In der ersten Phase des Wachstums war es
in den meisten hessischen Regionen zu trocken. Die
Betriebe, die ihre Felder beregneten, konnten den
fehlenden Niederschlag ausgleichen. Die Erntearbeiten
gestalteten sich unter günstigen Wetterbedingungen
in Hessen problemlos. Die Erträge lagen im langjährigen
Durchschnitt.
Die
geernteten Qualitäten
Auch die Qualität der Kartoffeln wird
überwiegend mit gut eingestuft. Der Stärkegehalt
ist ausreichend. Die Kaliber sind in Hessen vorwiegend
mittelfallend. Nur vereinzelt mussten Erzeuger größere
Sortierverluste durch Rhizoctoniabefall hinnehmen.
Die
Marktsituation
Fast in ganz Deutschland wird über
einen sehr ruhigen Handel berichtet. Die erwarteten
belebenden Impulse blieben bisher aus. Etliche Marktbeteiligten
erwarten mit dem Beginn der Weihnachtszeit eine stärkere
Nachfrage.
Die Grafik zeigt, dass die Erzeuger
vor allem zu Beginn der Vermarktungssaison erfreuliche
Preise erzielten. Derzeit liegen die Kurse sehr dicht
am Preisniveau des Vorjahres. Preise wie in 2006 sind
nicht zu erzielen, da in dem Jahr die Ernte witterungsbedingt
sehr klein ausfiel und die Nachfrage nicht deckte.
Der durchschnittliche Erzeugerpreis frei Erfassungsstelle
liegt in Deutschland in der 48. Kalenderwoche
für vorwiegend festkochende Sorten bei 10,98 Euro/dt.
Anbau
und Verbrauch von Kartoffeln
Nicht nur durch die Globalisierung verändern
sich Märkte! Der Anbau und auch der Verzehr von
Kartoffeln ist in Deutschland in den letzten Jahrzehnten
kontinuierlich gesunken. Diese Entwicklung ist auch
in anderen Industrieländern zu beobachten.
Die Grafik zeigt wie sich der Kartoffelverzehr
in Deutschland entwickelt. Lag der pro Kopfverzehr
1971/72 noch bei 101 kg, so liegt er 2006/07
bei nur noch 63 kg. Während der Kauf von
frischen Kartoffeln stark zurückgeht, steigt
der Anteil von verarbeiteter Ware.
Für die erfolgreichen Industrieländer
schrumpft die Bedeutung der Kartoffeln. Durch die
geringere Nachfrage werden weniger Kartoffeln angebaut.
Als Vermarktungspartner tritt vermehrt die Verarbeitungsindustrie
auf.
Prognose
- Etliche Erzeuger sind derzeit noch nicht bereit
ihre eingelagerte Ware jetzt zu verkaufen. Es wird
mit festeren Kursen im Frühjahr gerechnet.
Das zurückhalten der Ware bewirkt, dass die
Preise trotz ruhigem Marktgeschehen stabil bleiben.
- Ein umsichtiges Handeln und das genaue Beobachten
des Marktes ist zwingend erforderlich. Der Lebensmittelmarkt
ist hart umkämpft, Nachbarländer wie Frankreich
und die Niederlanden stehen in den Starlöchern,
um auch hier mit Kartoffellieferungen stärker
Fuß zu fassen.
- Insgesamt müssen sich Erzeuger auf einen
weiteren Rückgang des Kartoffelverzehrs von
frischen Kartoffeln der deutschen Verbraucher einstellen.