Rapssaat: Krasse Kurseinbrüche am Terminmarkt

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 29.09.2008


Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI (November-Termin) ist während des Handelstages unter die 100 Dollar-Marke gerutscht und hat die Rapspreise mit in die Tiefe gerissen. Im Nachmittagshandel an der Warenterminbörse lagen die Kursverluste bereits über 10 Euro/t.

Marktlage
Wieder einmal ist es die immer dramatischer verlaufende Finanzkrise, die sich bis auf die Agrarrohstoffmärkte auswirkt. Jetzt ließ das Überschwappen der Krise auf den europäischen Bankensektor den Euro gegenüber dem Dollar massiv einbrechen. Der stärkere Dollar brachte daraufhin die Rohöl-Kurse auf Talfahrt und bescherte folglich nicht nur den Rapssaaten-Futures am europäischen Warenterminmarkt herbe Kursverluste.

Im Strudel der Finanzkrise mußte der November-Termin an der Warenterminbörse MATIF, Paris große Verluste von über 10 Euro/t am späten Nachmittag hinnehmen. Am Freitag hatte der Settlementkurs noch mit 362,25 Euro/t notiert. Damit steuern die Kursverluste für den November-Termin im Vergleich zu seinem Höchststand am 03.03.2008 mit 495 Euro/t inzwischen auf 30 % zu.

Drastisch abwärts geht es seit Wochen auch an der Warenterminbörse WCE, Winnipeg/Kanada. Der November-Termin notierte am Freitag mit umgerechnet 312,98 Euro/t. .

Unter dem Eindruck der weltweiten Talfahrt der Rapssaaten-Kurse an den Warentermin- und Spotmärkten kamen auch die Preise an den Kassamärkten ins Rutschen.

 

Fakten

 

Prognose
Ich bleibe bei meiner Markteinschätzung vom 17.09.2008: "...Mit einer schnellen Stimmungsaufhellung an den Finanzmärkten ist nicht zu rechnen. Großes Mißtrauen herrscht gegenüber dem globalen Finanzsystem. Die Stabilisierungsbemühungen der Zentralbanken und die staatlichen Rettungsaktionen in den USA werden das Problem nur aufschieben. Denn sie vergrößern die Geldschwemme weiter und verschleiern die Risiken. ..."

Investoren befürchten, dass das US-Rettungspaket für die Banken nicht ausreichen wird, um eine weltweite konjunkturelle Abkühlung zu vermeiden. Die Krisenstimmung hat auch die Agrarrohstoffmärkte wieder voll im Griff. Die Ratlosogkeit, wie lange die Turbulenzen anhalten werden, wird immer größer.

 
 
 
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